Der wöchentliche Einkauf auf Mallorca ist für viele Menschen eine Qual geworden. Gestiegene Preise machen teilweise auch die wichtigsten Lebensmittel weniger erschwinglich. Jetzt hat die Balearen-Regierung festgestellt, dass drei Supermärkte auf Mallorca ihre Preise sogar angezogen haben. Getestet wurden rund 60 Produkte vor und nach der im Januar eingeführten Senkung beziehungsweise Aussetzung der Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel. Ein Beispiel ist die Kette "Dia", die auf Menorca und Ibiza vertreten ist. Am 28. Dezember vergangenen Jahres kostete ein Drei-Kilo-Sack mit gewaschenen Kartoffeln noch 2,99 Euro. Eine Woche später, am 4. Januar, kostete das gleiche Produkt 4,22 Euro.
Die bei der Balearen-Regierung zuständige Behörde hat jüngst sieben große Supermarktketten auf den Inseln getestet. So sollte geprüft werden, ob sie die ihre Preise für Grundnahrungsmittel angepasst haben. In drei Fällen konnten die Kontrolleure Steigerungen von jeweils 41, 17 beziehungsweise 10 Prozent nachweisen. "Wir haben nicht die Kapazitäten, um alle Produkte zu überwachen, da die Lebensmittelkette sehr komplex ist. Wir können sie nur anhand der Daten überprüfen, die uns die Unternehmen zur Verfügung stellen", erklärt Félix Alonso, der für die Überwachung zuständig ist, gegenüber der MM-Schwesterzeitung "Última Hora".
Die sieben größten Supermärkte Mallorcas wurden überprüft "und tatsächlich haben wir festgestellt, dass bei vielen Produkten die Mehrwertsteuer nicht gesenkt wurde und bei anderen die Preise erhöht wurden", fügt er hinzu. Im Januar dieses Jahres wurde von der Zentralregierung in Madrid die Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel, wie etwa bei Brot, Milch, Obst und Gemüse, ausgesetzt. Außerdem wurde die Steuer auf Öle und Teigwaren von 10 bis 5 Prozent gesenkt. So sollten die Verbraucher in Zeiten von Inflation und steigenden Lebensmittelpreisen entlastet werden. Doch stattdessen wird der Preiskampf nun wieder auf ihren Schultern ausgetragen.
Zuvor hatte schon der mallorquinische Verbraucherschutzverband in diesem Zusammenhang kritisiert, dass Lebensmittelgeschäfte und Supermärkte nicht dazu verpflichtet sind, die Preisdifferenz durch die Mehrwertsteuersenkung auf den einzelnen Produkten auszuweisen. Dadurch sei es für den Konsumenten nicht möglich, zu wissen, ob die Steuersenkung tatsächlich zur Anwendung kommt. Die Menschen essen "nicht mehr, was sie wollen, sondern was sie können", hieß es Ende des Jahres vonseiten des balearischen Verbraucherverbandes. Mittlerweile seien die Einkaufswagen nur noch mit dem Nötigsten gefüllt und die Menschen gingen häufiger einkaufen – greifen dann aber zu weniger Produkten.
1 Kommentar
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich registrieren lassenund eingeloggt sein.
Genau das hatte ich bei einem Leser Kommentar bereits Anfang Januar 2023 gelesen- Mogelpackung des Jahres. Was mir aber auch noch dazu aufgefallen ist, das es anscheinend Preisabsprachen geben könnte. Wie ist es möglich das ich z.B. ein Produkt als das günstigste von 5 Märkten finde. Das günstige dann nach 11 Tagen den selben Preis hat, wie all die anderen???? Habe mir die Mühe gemacht, und die Preise bei all den Lebensmitteln die ich tatsächlich fast immer einkaufe in den anderen Geschäften ebenfalls nachzukaufen und === >>>> welche Überraschung, fast kein Preisunterschied. Mich erinnern diese Vorgehensweisen an die Euro Umstellung. Man versicherte uns Bürger immer Nein es wird nichts teurer, weil man schon prognostizierte es würden sich die Preise verdoppeln. Da gab es noch Schlecker, und die hatten Monate vorher schon die Preise angehoben, um nach der Euroumstellung zu behaupten, unsere Preise sind gleich geblieben. Wir Kunden werden schon richtig vera...... es ist auch ganz einfach. Was gibt es für Sanktionen? Man liest selten etwas darüber, und wenn dann zahlen diese das aus der Portokasse bzw. was könnten wir dafür Preise erhöhen damit sich die Strafe schnell amortisiert???