Mittlerweile seien die Einkaufswagen nur noch mit dem Nötigsten gefüllt und die Menschen gingen häufiger einkaufen – greifen dann aber zu weniger Produkten. So lassen sich die Ausgaben wohl besser kontrollieren, mutmaßt der Verbandssprecher. Auch kaufen die Insulaner in den Supermärkten jetzt mehr Eigenmarken und Tiefkühlprodukte, da sie im Gegensatz zu frischen Produkten günstiger sind. Insgesamt essen die Menschen mehr Nudeln, Brot und andere industriell hergestellte Backwaren, aber von niedrigerer Qualität. Das gilt auch für Fleisch. Es gibt aber auch eine positive Veränderung: Es werden nicht mehr so viele Lebensmittel weggeworfen.
Grundnahrungsmittel wie Milch, Zucker, Eier und Brot kosteten im Oktober im Vergleich zum Vorjahr durchschnittlich 15,2 Prozent mehr. Die steigenden Preise wirken sich auch auf die Speisepläne aus: Laut dem balearischen Verbraucherverband ersetzen Eltern für ihre Kinder häufiger frisches Obst durch billige Backwaren. Dass die Krise vor allem Kinder trifft, bestätigt auch die Unicef Spanien in einem Interview mit der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora". Ihr Präsident José María Vera sagte: "Es gibt mehr Kinderarmut als allgemeine Armut".
Zu Hause heizen, Fleisch oder doch Schulbücher kaufen – viele Familien müssten sich mittlerweile entscheiden, weil alles gleichzeitig nicht mehr möglich sei. Den Zahlen der Unicef Spanien zufolge lebt jedes zehnte Kind in Spanien in Armut. Im Vergleich dazu stehen die Balearen etwas besser da, denn hier liegt die Kinderarmut "nur" bei 4,5 Prozent. Mittlerweile kostet der durchschnittliche Wocheneinkauf für eine vierköpfige Familie rund 135 Euro, dabei sind Lebensmittel wie frischer Fisch ausgenommen. Vor einem Jahr hätten die Kosten für den Grundeinkauf rund 90 Euro betragen und hochwertigere Produkte inkludiert, so ein Sprecher des balearischen Verbraucherverbands.
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