PSOE-Sprecherin Silvia Cano erinnerte daran, dass ein eventueller Ausbau von Son Sant Joan ohnehin nur mit einer Genehmigung des Govern möglich sei. Offiziell habe der spanische Flughafenbetreiber Aena aber noch gar keine Ausbaupläne angemeldet. Man plane derzeit ein Treffen mit Vertretern des Unternehmens, heißt es vonseiten der Regionalregierung. Dort soll dann ein für allemal geklärt werden, was genau am Flughafen passieren wird.
Der Streit um die Zukunft von Palmas Airport hatte in den vergangenen Wochen an Schärfe zugenommen. Anwohnerverbände und Umweltschutzgruppen werfen Aena vor, einen massiven Ausbau des Airports zu verschleiern und ihn heimlich unter dem Deckmantel notwendiger Renovierungen voranzutreiben. Die Wut der Anwohner und Ausbaugegner entlädt sich insbesondere, seitdem bekannt wurde, dass die Kapazität von Son Sant Joan auf bis zu 34 Millionen Passagiere pro Jahr gesteigert werden soll.
Aena versichert, dass dies einzig und allein durch eine Optimierung der Abläufe und Einrichtungen innerhalb des bestehenden Komplexes passieren wird. Ein flächenmäßiger Ausbau sei ebenso wenig geplant wie eine Anhebung der Anzahl an Starts und Landungen.
„Es wird auch in den kommenden Jahren bei maximal 66 Starts und Landungen pro Stunde bleiben”, so eine Aena-Sprecherin am Dienstag gegenüber MM. Und weiter: „Ja, die bestehenden Einrichtungen werden umgestaltet und modernisiert, um der wachsenden Zahl an Flugreisenden gerecht zu werden, aber es handelt sich nicht um einen Ausbau.”
Die Anwohnerverbände bleiben misstrauisch. Ein Dorn im Auge ist ihnen nämlich auch der mangelnde Lärmschutz in den Vierteln, die den Airport umgeben. Die spanische Luftaufsichtsbehörde Enaire habe den entsprechenden Plan, zu dessen Umsetzung sie gesetzlich verpflichtet sei, bisher nur zu 40 Prozent erfüllt.
Ungeachtet aller Kritik wird derzeit am Flughafen weiter kräftig gewerkelt. Dafür wird sehr viel Geld investiert, nämlich 559 Millionen Euro. Modernisiert werden sollen im Einzelnen das Terminalgebäude für den Check-in und die Ankünfte, der Kostenpunkt allein dafür beträgt 224 Millionen Euro. In die Umgestaltung von zwei Abflugbereichen (D und A) fließen 19,3 Millionen, in den Umbau der Zufahrten zum Flughafen und zu den Parkplätzen 16,8 Millionen.
Weitere Investitionen fließen in die Anpassung des Gepäckabfertigungssystems, (161 Millionen) und die Renovierung von Elektro-, Brandschutz- und Klimaanlagen für 137 Millionen Euro. Der im Jahr 2010 fertiggestellte Terminal C bleibt von den Maßnahmen ausgespart. Auch in den vergangenen Jahren war am Flughafen immer wieder Hand angelegt worden, allerdings handelte es sich eher um kosmetische Maßnahmen.
Im vergangenen Jahr hatte Son Sant Joan 29,7 Millionen Fluggäste abgefertigt, verzeichnet seit Jahren eine konstante Steigerung des Passagieraufkommens. Der Mallorca-Airport ist schon jetzt nach Madrid-Barajas und Barcelona-El Prat der drittgrößte des Landes.
(aus MM 06/2020)
3 Kommentare
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Wie sich das verträgt können Sie ja mal auf Rügen nachfragen oder in Kühlungsborn, wo das ganz normal ist, und man Burgen baut um seinen Platz noch ab zu grenzen. Strandkörbe soweit das Auge reicht und dazwischen die Massen auf dem Handtuch. Aber immer nur auf Mallorca herum hacken und behaupte es sei überfüllt. Fotos dazu macht der Herr Reporter längsseits mit Teleobjektiv das die Massen dann "verdichet". Hahahaha ! Ach ja, und dann die Kurtaxe und überhöhte Preise ohne Kritk an der Ostee bezahlen und sich hier über de Ecotasa aufregen.
Majorcus: Es hat sich hier seit Jahrzenten vertragen, aber klar, das du damit ein Problem hast.
Wie verträgt sich eigentlich Qualitäts-Tourismus mit Massen-Tourismus?