Nach dem Grounding droht Mallorca-Flieger Niki nun das endgültige Aus. | Unternehmen

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Nächste Überraschung in der Geschichte um Mallorca-Flieger Niki: Die Zuständigkeit für die Insolvenz soll nun doch nach Österreich wechseln. Das hat das Landgericht Berlin am Montag entschieden.

Damit folgte es einer Beschwerde des Fluggastrecht-Portals Fairplane gegen ein anders lautendes Urteil des Amtsgerichts Charlottenburg. Innerhalb eines Monats besteht nun die Möglichkeit einer Revision beim Bundesgerichtshof. Eine Entscheidung der obersten Instanz dürfte jedoch länger auf sich warten lassen.

Möglicherweise zu lange für Niki, denn in der Zwischenzeit kann der mit dem IAG-Konzern und seiner Tochter Vueling ausgehandelte Kaufvertrag nicht vollzogen werden, wie Insolvenzverwalter Lucas Flöther erklärte.

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Ein österreichischer Konkursverwalter hätte hingegen die Wahl, den Vertrag mit IAG zu übernehmen oder auch einen anderen Käufer zu finden – etwa den Ex-Rennfahrer und Niki-Gründer Niki-Lauda. Das Verfahren müsste dann völlig neu aufgerollt werden. Das Landesgericht Korneuburg hat in den nächsten Tagen darüber zu befinden, ob die Insolvenz nun in der Alpenrepublik eröffnet wird

Sollten die Querelen anhalten, könnte der Notverkauf auch komplett platzen, und eine komplette Zerschlagung von Niki ist denkbar. Die Flugzeuge stehen ohnehin schon seit Mitte Dezember am Boden, und jetzt gibt es auch Zweifel an der von IAG zugesagten Übergangsfinanzierung zur Weiterzahlung der Gehälter. Daran ändert auch die kürzlich erfolgte Verlängerung der Niki-Betriebslizenz um drei Monate nur wenig.

„Ein Insolvenzverfahren in Österreich gefährdet den Deal mit IAG nicht", teilte hingegen Fairplane mit. „Sobald das Insolvenzverfahren für Niki in Österreich stattfindet, kann der Masseverwalter den in Berlin beschlossenen Deal mit IAG/Vueling ebenso bestätigen und die weitere Umsetzung verfolgen."

aktualisiert um 10.23 Uhr