Die Betriebsgenehmigung und die Fluglizenz (AOC) für den insolventen Mallorca-Flieger Niki ist vorläufig um drei Monate verlängert worden. Das hat der österreichische Verkehrsminister Norbert Hofer bekannt gegeben.
Beide Papiere waren bis Mittwoch, 3. Januar, gültig und laufen nun erst einmal weiter. Damit soll sichergestellt werden, dass die wertvollen Start- und Landerechte (Slots) auch nach der geplanten Übernahme durch den spanisch-britischen IAG-Konzern erhalten bleiben. Ein entsprechender Kaufvertrag ist bereits unterschrieben. Allerdings steht die Niki-Flotte bis auf Weiteres am Boden.
Laut Medienberichten wird es wohl erst wieder im März weitergehen, und zwar unter der Flagge des wie Iberia und British Airways zu IAG gehörenden Billigfliegers Vueling. Vorhandene Tickets bleiben jedoch ungültig und müssen auf jeden Fall durch kostenpflichtige Neubuchungen ersetzt werden. Finanzielle Ausfälle sind im Insolvenzverfahren geltend zu machen.
Mit einer kartellrechtlichen Genehmigung und dem Abschluss der Operation ("Closing") wird bis Ende Februar gerechnet. Nun kommen allerdings Querschüsse vom Flugrechtsportal Fairplane. Beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg hat man Beschwerde gegen den Niki-Verkauf an IAG eingelegt. Außerdem wurde bei einem Gericht im österreichischen Korneuburg Insolvenz beantragt. Die Entscheidungsfrist beträgt 14 Tage.
"Die Durchführung in Österreich erleichtert die Durchsetzung der Ansprüche von Tausenden geschädigten Passagieren und gewährleistet ein Verfahren abseits von den Interessen der Muttergesellschaft Air Berlin in Deutschland", hieß es zur Begründung. „Sollte die Beschwerde vor dem Amtsgericht Charlottenburg Erfolg haben, wäre der Verkauf von Niki an IAG im Höchstmaß gefährdet“, sagte hingegen ein Sprecher des Air-Berlin-Insolvenzverwalters Lucas Flöther.
Den Österreichern wird großes Interesse an einer Erhaltung der Marke Niki nachgesagt. Der neue Verkehrsminister und Ex-Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer von der rechtspopulistischen FPÖ hatte einst selbst als Flugzeugtechniker bei der Vorgängergesellschaft Lauda Air gearbeitet. (mic)
4 Kommentare
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@Ines, das ist doch keine Antwort auf eine ironisch gestellte Frage. Das hier um Börsengewinne, auch durch Insiderwissen geht,ist doch klar. Die lumpigen 35 Mio für 20 Flieger plus Slots hätten Lauda und Condor doch locker hingeblättert. Und durch Hofers Aussage sind Aktienanleger wieder etwas vorsichtiger wegen Brüssel.
Ines@ halten sie sich hier endlich raus. Denn für Österreicher ist das alles sehr wichtig und auch für Deutsche aus dem ostbayrischen Grenzgebiet die von Linz oder Salzburg bisher fliegen konnten und nicht unbedingt jedesmal 150 Km nach München und zurück fahren und dort immense Parkgebühren bezahlen wollen.
Wie wichtig ist das für dich persönlich? Wohl eher gar nicht...
Blickt noch jemand von Euch durch, was da nun wieder läuft?