Ein Mallorca-Bild aus besseren Zeiten von Air Berlin. | Archiv

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Die Lufthansa übernimmt große Teile der Pleite-Fluggesellschaft Air Berlin sowie komplett den nicht insolventen Mallorca-Flieger Niki.

Laut Medienberichten ist für Donnerstag 12 Uhr ein Notartermin zur Unterschrift des Kaufvertrags anberaumt. Beobachter gehen zwar davon aus, dass die Kartellbehörden rund drei Monate benötigen werden, um die Transaktion endgültig zu genehmigen. Praktisch dürfte die Übernahme allerdings schon in den nächsten Tagen vorläufig realisiert werden, damit Passagiere und Mitarbeiter in den Genuss einer Auffanglösung kommen.

Bereits zum 15. Oktober wird Air Berlin die restlichen Langstreckenflüge einstellen. Knapp 14 Tage später endet der Verkehr unter eigener Flugnummer mit dem Airline-Code "AB" dann endgültig. Der insolventen Gesellschaft sei ein eigenwirtschaftlicher Verkehr unter dem Airline-Code AB „nach gegenwärtigem Erkenntnisstand spätestens ab dem 28. Oktober nicht mehr möglich", heißt es in einem Brief an die Mitarbeiter. Tickets für spätere Flüge verlieren ihre Gültigkeit.

Der Flugverkehr der nicht insolventen Tochter Niki soll hingegen lückenlos weitergeführt werden. Niki ist unter dem Code "HG" seit Anfang 2017 allein für sämtliche Mallorca-Flüge des Air-Berlin-Konzerns zuständig.

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Mindestens 1400 Mitarbeiter bekommen bereits im Oktober die Kündigung, andere sollen noch drei bis vier Monate weiterbeschäftigt werden – vor allem jene, die Dienstleistungen für Niki oder im Wet-Lease für Partner wie Eurowings erbringen.

Insgesamt will die Lufthansa 81 Flugzeuge von Air Berlin und Niki und bis zu 3000 Mitarbeiter übernehmen. Die geplanten Investitionen belaufen sich auf 1,5 Milliarden Euro. Viele der rund 8000 "Air-Berliner" werden sich allerdings einen neuen Job suchen müssen.

Offen ist, was mit 60 überschüssigen Flugzeugen bei Air Berlin passieren wird. Teilweise werden sie wohl ausrangiert, teilweise vielleicht von Easyjet übernommen. Die britische Airline hatte Anfang der Woche ihr Angebot reduziert. Es wird jedoch für möglich gehalten, dass es doch noch zu einem Abschluss kommt.

Für die Air-Berlin-Technik läuft die Bieterfrist im Übrigen noch bis 22. Oktober. Was die Tochterfirma Luftfahrtgesellschaft Walter betrifft, so soll diese ebenfalls in der Lufthansa aufgehen und ihren Betrieb weiterführen. (mic)