Air-Berlin-Maschine am Wiener Airport. | nimü

TW
7

Das Chaos bei der insolventen Air Berlin geht weiter: Am Dienstag gibt es laut Medienberichten zahlreiche Flugausfälle und Verspätungen, teilweise auch auf Mallorca.

Grund sind massive Krankmeldungen von Piloten, nachdem am Montag Verhandlungen zur lückenlosen Übernahme der Cockpit-Beschäftigten durch Kaufinteressenten abgebrochen worden waren. In den Medien fallen die Schlagworte "Piloten-Revolte" und "wilder Streik". Angeblich werden bereits im Rahmen des Insolvenzverfahrens Entlassungen befürchtet, da die Langstrecke ab Ende September größtenteils eingestellt werden soll. Demzufolge befürchten die überdurchschnittlich gut bezahlten Interkontinental-Piloten als "kostenintensiver Ballast" auf der Strecke zu bleiben.

Betroffen sind laut Medien auch einige der 42 Maschinen von Eurowings, die seit 2016 im Wet-Lease von Air-Berlin-Crews geflogen werden. Wie es heißt, könnten im Lauf des Dienstags bis zu 70 Flüge annulliert werden. Auf den Mallorca-Strecken von Niki hielt sich das Desaster gegen 10 Uhr jedoch noch in Grenzen: Lediglich ein Nachmittagsflug aus Tegel wies auf der eigens eingerichteten Internet-Seite eine voraussichtliche Verspätung von 75 Minuten auf.

Ähnliche Nachrichten

Hingegen hat laut Medienberichten auch die Lufthansa-Tochter Austrian Airlines (AUA) mit Krankmeldungen zu kämpfen. Möglicherweise hat sich deren fliegendes Personal aus Solidarität der Aktion angeschlossen, denn im Fall einer Übernahme durch die Lufthansa würden die AUA-Piloten in Zukunft mit den von Air Berlin kommenden neuen Kollegen im gleichen Konzern arbeiten. Der Lufthansa wird vorgeworfen, bei jeder Tochtergesellschaft nach unterschiedlichen Tarifen zu bezahlen.

Wie das Fachportal "Austrian Aviation" meldet, ist die Einstellung der Langstrecke bei Air Berlin darauf zurückzuführen, dass ein Leassinggeber zehn Flugzeuge des Typs A330 zurückgezogen hat. Die Süddeutsche Zeitung berichtet, es gäbe noch keine Anzeichen dafür, dass auch andere Leasinggeber ihre Flugzeuge abziehen, jedoch könnten derartige Schritte durchaus "ad-hoc ohne große Ankündigung" erfolgen.

Aktualisiert um 10.16 Uhr