Als der Münchner Unternehmer Josef Schörghuber (1920-1995) den Bau des Arabella Golf Hotels in Son Vida in Angriff nahm, fehlte es nicht an guten Ratschlägen aus der Branche. Er solle doch ein nettes Vier-Sterne-Haus bauen, hieß es. Für fünf Sterne gebe es gar nicht die Klientel auf Mallorca.
Jetzt, zum 25-Jährigen des Hauses, wurde das „Sheraton Mallorca Arabella Golf Hotel", wie es inzwischen heißt, nicht nur als Erfolgsmodell, sondern auch als Musterbeispiel für die touristische Zukunft Mallorcas gefeiert. Und der verstorbene Firmenpatriarch als weitsichtiger Pionier.
Unter dem Motto „von Bayern nach Mallorca" feierten am vergangenen Freitag rund 300 Gäste das Jubiläum des Fünf-Sterne-Hotels. Dazu konnte Unternehmens-Chefin Alexandra Schörghuber auch den balearischen Tourismusminister Biel Barceló, Arbeitsminister Iago Negueruela und Palmas Tourismus-Dezernentin Joana Maria Adrover begrüßen.
Überhaupt hatte das Sommerfest einen deutlichen politischen Akzent. Schörghuber-Statthalter Francisco Vila, Geschäftsführer von Arabella Hotels e Inversiones, erklärte, warum das Arabella-Hotel auf der Linie des vielbeschworenen touristischen Modells der Zukunft liege: Es sei unabhängig von „Sol y playa", es habe ganzjährig geöffnet („unser Nebensaison ist der Sommer), zähle mehr Beschäftigte als Gäste, die wiederum überdurchschnittlich viel ausgeben. Außerdem setze man stark auf lokale Produkte und den Umweltschutz.
Vila forderte von der Politik (steuerliche) Hilfen für Unternehmen, die dieses Modell stärken. Außerdem forderte er mehr Anstrengungen in der beruflichen Bildung und im Umweltschutz.
Auch einige Seitenhiebe an die Adresse derer, die derzeit über den Tourismus schimpfen, konnte sich der CEO nicht verkneifen: Alle Bemühungen der Hotel-Crew zielten darauf ab, dass sich der Gast als das Wichtigste fühle. „Wie muss sich derzeit ein Tourist auf Mallorca fühlen?", fragte Vila in Bezug auf die offentliche „Massifizierungs"-Debatte.
Tourismusminister Biel Barceló umschiffte diese gefährlichen Stellen und lobte den Pioniergeist der Schörghuber-Gruppe und bestätigte: „Das ist der Tourismus, den wir wollen."
Zum weiteren Verlauf des Abends zählten ein „Sand Art"-Video über das Hotel sowie, gemäß dem Motto des Abends, kulinarische Spezialitäten von der Insel und aus Bayern. Alexandra Schörghuber hatte in ihrer Rede auf die Gemeinsamkeiten von Mallorquinern und Bayern hingewiesen – auf die Liebe zum Land und die Pflege des Brauchtums.
1 Kommentar
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Der Tourismusminister umschiffte verbal was auch immer und sagte, den 5-Sterne - Tourismus wünscht er sich auf Mallorca. Höfflich umschrieben heißt das für mich, es soll alles so bleiben wie es ist. Die Typen mit der dicken Brieftasche sollen in ihren abgeschotteten Refugien leben wie Gott in Frankreich. Und es scheint, dass der "normale" Tourist im Denken des Ministers nicht mal mehr ansatzweise existiert und gefälligst mit den teilweise unhaltbaren Umständen auf Mallorca leben und sein Geld auf Mallorca liegen lassen soll.