2012 wurden die Einwurfbehälter außer Betrieb gestellt. Mittlerweile sind sie aus dem Stadtbild verschwunden. | Foto: Archiv Ultima Hora

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Der Rechtsstreit um das mit Luftdruck betriebene Abfallentsorgungssystem in Palmas Altstadt geht weiter. Zwar hatte ein Gericht auf Mallorca die Betreiberfirma Envac Iberia zur Zahlung einer Entschädigung in Höhe von rund 26 Millionen Euro verurteilt, aber nun hat das Unternehmen vor dem spanischen Gerichtshof Beschwerde eingelegt.

Wie die Tageszeitung Ultima Hora am Dienstag berichtet, kritisiert das Unternehmen das Urteil als ungerecht. Das Gericht, so Envac Iberia, sei der Haftungsfrage der Stadtverwaltung bei dem Streitfall nicht nachgegangen. Die Entsorgungsfirma habe das unterirdische Röhrensystem von 14 Kilometer Länge errichtet und in den Jahren 2002 bis 2005 betrieben. In jener Zeit habe das Werk einwandfrei funktioniert.

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Danach verzichteten die Stadtwerke Emaya auf Envac als Subunternehmer und betrieben das Entsorgungssystem in Eigenregie. Envac habe erstmals 2008 von Defekten Kenntnis erhalten. Emaya habe dann von 2008 bis 2012 nichts zur Wartung des Systems unternommen. "Ich denke, sie haben es einfach sterben lassen", sagte Envac-President Carlos Bernat. Im September 2013 habe die Stadt dann entschieden, das System sei nicht mehr zu retten, im Juni 2014 reichte Palma Klage auf Entschädigung ein.

Der Envac-Präsident erklärte, seine Firma habe seit 1961 knapp 700 Abfallentsorgungssysteme weltweit installiert, 65 davon in Spanien. Einzig im Falle von Palma hätten sich Vorfälle dieser Art zugetragen. Das System wäre heute noch technisch zu retten, so Bernat. Die vertragliche Garantiezeit habe zudem nicht 30 Jahre sondern fünf betragen.

Von dem System ist heute in Palmas Altstadt oberirdisch nichts mehr zu sehen. Nach dem Urteil aus dem Jahre 2015 hatte die Stadtverwaltung begonnen, die funktionslos gewordenen Einwurfautomaten abzubauen.