Nieto, der auch Gebietsleiter des Rent-a-Car-Anbieters Record Go auf den Balearen ist, sieht zudem die Schuld für die Verkehrsprobleme auf Mallorca nicht bei den Mietwagen. "Wenn es jetzt Staus gibt, liegt das nicht an uns, sondern daran, dass die Straßen nicht ausreichend dimensioniert sind." Die Branche sei jedoch bereit, an Lösungen mitzuarbeiten. Dazu könnten etwa Park-and-Ride-Konzepte gehören, wie sie bereits auf der im Sommer von Urlaubern hoch frequentierten Halbinsel Formentor umgesetzt wurden.
Auch wirtschaftlich steht die Branche vor Herausforderungen. "Die Inseln sind teuer geworden", stellt Nieto fest. Reiseziele wie Kroatien, die Türkei und Tunesien profitierten von niedrigeren Preisen. Zudem habe das Jahr 2024 zögerlich begonnen, unter anderem wegen großer Sportereignisse wie den Olympischen Spielen und der Fußball-EM, die das Reiseverhalten in wichtigen Märkten beeinflussten. Für 2025 ist die Branche jedoch optimistisch.
Zum Thema Carsharing äußert sich Nieto kritisch. Er vergleicht es mit AirBnB im Wohnungssektor und verweist auf unklare gesetzliche Rahmenbedingungen: "Wir müssen alle nach den gleichen Regeln spielen und aus Fehlern in anderen Bereichen lernen." Die etablierten Autovermieter hätten eine gewartete Flotte und schöpften aus jahrelanger Erfahrung.
Eine Fusion zwischen den beiden Mietwagenverbänden auf den Inseoln ist derzeit nicht geplant, doch die Zusammenarbeit zwischen Baleval und AEVAB sei eng. "Es gibt mehr Dinge, die uns verbinden, als uns trennen", so Nieto. Trotz der Herausforderungen bleibt die Mietwagenbranche ein zentraler Bestandteil des Tourismus auf den Balearen.
3 Kommentare
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JupiterBesser kann man es nicht sagen.
Ein Verbrennerfahrzeug kann ich nach dem Volltanken dem Vermieter wieder hinstellen. Mit einem Elektroauto ist das unmöglich. Davon mal abgesehen, dass ich keinen Bock habe mein Mietfahrzeug stundenlang vorher zu laden, dürfte auch der Vermieter Probleme haben das Mietfahrzeug in wirtschaftlich akzeptabler Zeit wieder vollzuladen und dem nächsten Kunden zur Verfügung zu stellen. Elektroautos als mietfahrzeuge sind eine Totgeburt. Das haben in der Zwischenzeit auch die große Vermieter in den USA erkannt.
Danke für diesen Artikel der jetzt meine jüngsten Erfahrungen bestätigt. Mietwagen bei Goldcar gemietet - günstigstes Angebot mit vernünftigen Bedingungen (voll/voll, versichert etc.). Am Schalter dann die Überraschung - scheinbar hab ich ein E-Auto gemietet (ohne mit dessen bewusst gewesen zu sein). Ein Verbrenner hätte knapp 200 Euro Aufpreis gekostet. Es kam leider zu verbal recht heftiger Kommunikation. Letztendlich akzeptierte ich ein E-Auto und bekam ein "kostenfreies Upgrade" (statt 100 km Reichweite 400 km). Der Polestar 2 war mir eigentlich viel zu groß aber ist natürlich ein schönes Auto. Am 3. Tag neigte sich die Batteriekapazität der 150 km-Marke zu und ich dachte, es wird langsam mal Zeit zum Laden (übrigens meine erste E-Auto-Erfahrung ever). An eine Lidl-Ladestation gefahren, eingesteckt...bupp...nichts passierte. Es machte den Anschein als wäre irgendwie die Sicherung an der Ladestation rausgeflogen. Der Ladevorgang startete jedoch nicht. Bei den nächsten beiden kostenfreien Lidl-Stationen die gleiche Erfahrung. Dann mit der von Goldcar am Airport auf ein Zettelchen geschriebenen App die nächste öffentliche Station gesucht. Stets das Gleiche - teils ist sogar die 2. Ladestation an der Säule mit ausgefallen nachdem ich den Stecker reingesteckt hatte. Letzter Versuch in Palma Nova - da war es bereits dunkel und zu allem Überfluss ist jemand beim Ausparken rückwärts in unseren Mietwagen gefahren als wir versuchten, das Auto zu laden. Lange Rede kurzer Sinn - am 3. Tag fuhren wir ziemlich genervt zum Airport und gaben das Auto zurück. Ohne Probleme (natürlich wurde der entstandene Schaden dokumentiert und auch von unserer Kreditkarte abgebucht) bekamen wir einen Verbrenner und der Herr bei der Annahme bestätigte die vielen Probleme beim Laden. Was genau unser Problem war wissen wir bis heute nicht. Lag es am Kabel oder am Auto - keine Ahnung. Ich hab auf alle Fälle die Nase voll von E-Autos auf Mallorca.