Diese Ankündigung erfolgte als Reaktion auf die angekündigten Demonstrationen auf den Balearen gegen die Überfüllung durch Urlauber und die touristische Sättigung bestimmter Orte wie Sóller, wo die Einwohner bereits eine Begrenzung von auswärtigen Besuchern fordern, die das Dorf und seinen Hafen ansteuern dürfen. Prohens betonte, dass solche Art von Beschränkungen "nicht nur notwendig sind, um die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit als internationales Reiseziel zu gewährleisten, sondern auch, um sie mit dem Leben der Einwohner in Einklang zu bringen". Die Präsidentin erklärte, dass sie den Dialog mit allen Akteuren der Urlaubsbranche suche, um einen Konsens über die Zukunft des Tourismus auf den Balearen zu erreichen.
"Es herrscht auf Mallorca das allgemeine Gefühl, dass wir hinsichtlich der touristischen Vermarktung zu weit gegangen sind und einen Schritt zurück machen müssen", fasste Jaume Garau, Sprecher von des Fòrum de la Societat Civil (Forum der Zivilgesellschaft), die öffentliche Wahrnehmung der touristischen Überbelegung zusammen. Der 1. Tourismuskongress der Zivilgesellschaft, der am 26. Juni in Palma stattfindet, soll diese Debatte auf den Weg bringen. Ziel des Kongresses ist es, ein Dokument mit konkreten Vorschlägen für ein nachhaltiges Tourismusmodell zu erstellen, das mit dem sozialen Wohlergehen der Balearen vereinbar ist. Erste Vorschläge umfassen die Reduzierung der Mietwagenflotte, die Zuweisung eines Teils der Ökosteuer an einen Fonds für die wirtschaftliche Diversifizierung der Inseln, die Reduzierung der Hotelunterkünfte und die Schaffung von Sozialwohnungen.
"Der Tourismus muss reduziert und in vernünftige Bahnen gelenkt werden", forderte Margalida Ramis, eine weitere Sprecherinnen des Forums. Neben der Reduzierung der Urlaubsnunterkünfte sollen auch Themen wie die Politik der Grundstücksvermarktung, der Schutz von Naturschutzgebieten, der Wasserkreislauf, das Ankern in balearischen Gewässern und die Auswirkungen des Klimawandels diskutiert werden. "Fragen wie die des Wachstumsrückgangs sind sehr schwierig anzugehen, aber es ist unerlässlich, dies zu tun, um den Tourismus neu zu gestalten", betonte Ramis. So müsse beispielsweise auch die Zahl der Kreuzfahrtschiffe an die Ressourcen-Kapazität der Inseln angepasst werden. "Niemand käme auf die Idee, drei 1000-Betten-Hotels in die Bucht von Palma zu stellen, aber genau das passiert fast täglich, wenn Mega-Kreuzfahrtschiffe bei uns anlegen", kritisierte Garau.
Die Ankündigung von Prohens und die Initiative des Fòrum de la Societat Civil markieren einen Wendepunkt in der Tourismuspolitik der Balearen. Es ist der Beginn eines Prozesses, der darauf abzielt, ein nachhaltiges Tourismusmodell zu entwickeln, das den Bedürfnissen der Einwohner und der Umwelt gleichermaßen Rechnung trägt.
6 Kommentare
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Herbert TheissenZitat = "....Die Lösung kann meiner Meinung nach nur im intensiven Einsatz von Solaranlagen, Wärmepumpen, Windkraft """ -- Alles davon, dass das Image der Insel beschädigt, hat hier nix verloren. Schon gar nicht kostbare landwirtschaftliche Flächen für PV zu opfern. Denn alles was hier nicht mehr in fast Bio-Qualität selbst erzeugt wird, muss vom Festland aus ""wo der Pfeffer wächst" importiert werden. Die Kontrolle darüber ist nicht mehr möglich. Umweltkatastrophen, wie z.B. in Almeria, werden damit unterstützt. = # Europas dreckige Ernte | Bayerischer Rundfunk Https://interaktiv.br.de › dreckige-ernte Doch hinter preiswerten Tomaten, Gurken, Orangen steckt oft großes Leid: Zehntausende Flüchtlinge und Migranten werden in Spanien und Italien brutal ausgebeutet ... Energiealternativen = ein 2. Energie-Seekabel vom Festland zu den Balearen verlegen. Energie-Einsparverordnung wie in DE. Uraltgeräte auf den Schrott.
Herbert TheissenDanke, so ist es. Und nicht anders.
Zitat "Das ist nicht das Problem des balearischen Tourismussektors." Antwort = Wem seins denn? Die Veranstalter (TUI etc.) sind es nicht. Sondern jene, die diese neuartigen Touristen herlocken und damit die automatische Preistreiberei im Handel, Gastronomie und in der Beherbergung ankurbeln. Motto= ""Oh, da kommen jetzt die Reichen, Willie sofort die Speisekarte ändern"". - Oder ??
"Qualitätstourismus" ist ja seit einiger Zeit der Wunschtraum der Balearen. Das geht natürlich mit höheren Preisen einher. Höhere Qualität braucht gehobene Dienstleistungen, also werden bei weniger (nicht gut betuchten) Touristen nicht notwendigerweise proportional weniger Mallorquiner eine Arbeit haben, aber natürlich würden welche umdisponieren müssen. Was mich etwas beunruhigt ist der Satz "Auf der Strecke bleiben die Menschen, die für den Urlaub nicht so viel Geld ausgeben können". Das ist nicht das Problem des balearischen Tourismussektors.
Natürlich haben die Mallorquiner das Recht, über ihre Insel und das Tourismusmodell zu entscheiden. Aber machen wir uns nichts vor, es wird zu höheren Preisen führen, die Gutbetuchte locker zahlen können. Auf der Strecke bleiben die Menschen, die für den Urlaub nicht so viel Geld ausgeben können. Massiv weniger Touristen bedeutet dann auch weniger Arbeitsplätze für die Einheimischen in der Branche.
Ich habe als langjähriger Mallorcaurlauber wirklich Verständnis für die Nöte der Mallorcquiner. Aber sind in erster Linie die Urlauber in den Hotels das Problem, oder die von Mallorquinern vermieteten Ferienwohnungen? Diese Vermietung treibt den Preis für Mieten in die Höhe oder macht sie unerschwinglich. Auch die Umwandlung von Mehrfamilienhäuser in Eigentumswohnungen, die sich nur gutbetuchte Ausländer leisten können, ist ein Problem. Ich will sagen, das das Problem nicht nur von zu vielen Urlaubern ausgeht, sondern das mancher Mallorquiner sich finanziell an der hohen Nachfrage nach Wohnungen saniert. Aber würden die Meisten von uns nicht auch so handeln? Ökologisch gesehen, sind 15 Millionen und mehr Urlauber pro Jahr auf Dauer nur schwer zu verkraften. Die Lösung kann meiner Meinung nach nur im intensiven Einsatz von Solaranlagen, Wärmepumpen, Windkraft und Meerwasserentsalzung liegen. Letztlich müssen die Einheimischen entscheiden, wie viel Tourismus sie wollen, aber Viele leben auch davon, das bitte immer bedenken.