Die Präsidentin des mallorquinischen Hotelverbands Fehm, Maria Frontera, in Berlin. | Fehm

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Reiseveranstalter und Hoteliers blicken mit Zuversicht auf die anstehende Sommersaison auf Mallorca. Das zumindest war der Tenor der Branchenvertreter bei der weltgrößten Tourismusfachmesse ITB in Berlin, die an diesem Donnerstag zu Ende geht.

„Schon im März und im April konnten wir unsere Buchungszahlen um zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr steigern“, erklärte Maria Frontera, Präsidentin des mallorquinischen Hotelverbands Fehm, am Mittwochnachmittag vor der Presse. „Damit zeichnet sich ab, dass der trotz geopolitischer Konflikte wie der Kriege in der Ukraine und in Gaza vorherrschende Optimismus, mit dem wir ins neue Jahr gegangen sind, zumindest nicht falsch ist.“

Frontera hob in diesem Zusammenhang noch einmal die Bedeutung des deutschen Markts für die Insel hervor. „Die guten Zahlen in der Nebensaison schreiben wir vor allem dank der treuen deutschen Urlauber, die auch zu dieser Zeit gerne nach Mallorca kommen.“ Zwar seien die Reservierungen nach Ostern noch einmal leicht zurückgegangen - dies sei aber nichts Ungewöhnliches, versichert Frontera. Man rechne insgesamt mit einem guten Sommer.

Die einzige dunkle Wolke, die nach wie vor über der Branche schwebt, sei der Personalmangel. Dennoch versichert Frontera, dass die Situation nicht so dramatisch sei wie noch vor zwei Jahren. Wir haben mittlerweile bessere technische Möglichkeiten, um die Abläufe in unsere Hotels auch mit weniger Personal effizienter zu steuern. „Aber eines muss ich klar sagen. Das Problem des Mangels an bezahlbarem Wohnraum für Hotelangestellte muss von der öffentlichen Hand gelöst werden. Auch wenn wir als Hoteliers alles tun, um unseren Mitarbeitern dabei zu helfen, Wohnungen zu finden, ist der Wohnungsbau Sache der Politik, nicht der privaten Hand.“

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Dass die Hoteliers auf Mallorca in den vergangenen Jahren bereits ausreichend Geld in die Hand genommen haben, um ihren Service zu verbessern - alleine an der Playa de Palma waren es 400 Millionen Euro - stand bei dieser Ausgabe der ITB ohnehin außer Frage. Zuletzt groß investiert hat an der Playa de Palma zum Beispiel Universal, die mallorquinischen Hotelkette mit Schweizer Wurzeln. Sie erwarb Anfang des vergangenen Jahres das Vier-Sterne-Haus Neptuno, gleich neben dem Mega-Park, das diesen Winter rundum erneuert wurde und zur kommenden Saison mit neuem Konzept samt hochwertigem Musikclub an den Start geht. Zuvor hatte das Unternehmen bereits mit der Eröffnung des ersten Beachclub-Hotels auf Mallorca für Aufsehen gesorgt. „Der Kunde will heute eben mehr als nur ein Hotel“, er will etwas erleben, fasst CEO Yannik Erhardt in Berlin die kontinuierlichen Anstrengungen seines und der zahlreichen anderen Hotel-Unternehmen auf der Insel zusammen.

Dass die Kunden dies zu schätzen wissen und auch in diesem Jahr wieder in Scharen nach Mallorca kommen werden, versicherten indes die Reiseveranstalter, die sich traditionell am ITB-Mittwoch mit den Vertretern von Balearen-Regierung und Inselrat zusammensetzen. „Unser Frühbuchergeschäft läuft auf Hochtouren mit einem großen Neukundenanteil von über 40 Prozent.

Aktuell gehen bereits 80 Prozent unserer Buchungen in den Sommer“, sagte Stefan Baumert, Vorsitzender der TUI-Deutschland-Geschäftsführung. Vor allem Reiseziele wie Mallorca profitierten davon. Überhaupt bleibe die Insel das Lieblingsziel der Deutschen mit einem satten Buchungsplus von derzeit 31 Prozent. Und, da sind sich alle „Touroperadores“ einig: Am Urlaub sparen die Deutschen nicht! Sie seien nach wie vor bereit, auch die gestiegenen Preise - die Raten bewegen sich zwischen 5 und 15 Prozent - zu bezahlen.

Zufrieden zeigte sich deshalb auch der mit mehr als 20 eigenen Hotels auf Mallorca vertretene Reiseveranstalter Alltours. „Spanien ist und bleibt unsere Nummer eins“ erklärte Executive Vice President Ronny de Clercq, der ebenfalls den Erfolg der entzerrten Saison hervorhob. „Mallorca und die Balearen sind schon fast ein Ganzjahresreiseziel wie die Kanaren.“ Und: Mit einer Steigerung von 12 Prozent liege der aktuelle Reservierungsstand signifikant über dem Vorjahr.

Das Buchungsverhalten sei dabei sowohl von einem gestiegenen Frühbucheraufkommen als auch von einer starken Last Minute-Nachfrage geprägt. So verwunderte es nicht, dass eine entsprechende Nachfrage nach Mallorca bereits jetzt auch Manuel Morales vom Reiseveranstalter FTI ausmachte. Aber: Genau wie die Hoteliers sehen auch die Reiseveranstalter den Personalmangel als derzeit einzig auszumachendes echtes Problem. „Die Situation ist schwierig“, so Ronny de Clercq von Alltours. „Wir sind ein soziales Unternehmen, mieten teilweise selbst Wohnungen für die Mitarbeiter an, aber das kann nicht die finale Lösung sein.“