Mit einem Paukenschlag weckte Francina Armengol, Landesministerpräsidentin der Balearen, die internationale Ferienbranche aus ihrer schläfrigen Nachsaison. Bei der am Montag in London eröffneten Tourismusmesse World Travel Market (WTM) verkündete Armengol, dass die Urlaubssaison auf Mallorca im kommenden Jahr bereits im Februar beginnen werde, statt wie bisher zu Beginn der Osterferien zwischen Mitte und Ende April.
Die Nebensaison solle in Zukunft auf zwei Monate reduziert werden, um somit einen kontinuierlichen Touristenfluss über nahezu das ganze Jahr zu garantieren. Einen entsprechenden Konsens mit den Hoteliers für diesen bereits vor sieben Jahren geschmiedeten Plan zur totalen Saisonentzerrung gebe es bereits.
Ob und wie weit sich Armengol mit dieser Ankündigung aus dem Fenster lehnt, bleibt abzuwarten. Tatsache ist, dass die registrierten Tourismuszahlen in diesem Jahr diesem Plan in die Hände spielen. Trotz anhaltender Rezession in ganz Europa waren 80 Prozent der Hotels auf der Insel bis weit nach Mitte Oktober gut gebucht, und auch für November registrieren die Unterkünfte eine anhaltende Nachfrage, ausgelöst nicht zuletzt durch die weit in den Herbst hineinreichenden hochsommerlichen Temperaturen auf dem Archipel.
Dass viele Hotels auf den Inseln im kommenden Jahr möglicherweise bereits zur Mandelblüte im Februar die Türen öffnen, stieß bei den Reiseveranstaltern nicht nur in London auf offene Ohren. Schließlich seien die Aussichten für 2023 verheißungsvoll, erklärte beispielsweise Alltours-Inhaber Willi Verhuven vergangene Woche gegenüber MM. Er rechne mit einem Gästeplus von 20 Prozent in der kommenden Saison.
Sowohl die Landesregierung unter Ministerpräsidentin Francina Armengol als auch der für die internationale Vermarktung des Tourismusangebotes zum großen Teil zuständige Inselrat wollen auf der WTM in London Allianzen mit Veranstaltern und Hoteliers schmieden, um Mallorca schon bald zu einem ganzjährig gut besuchten Urlaubsreiseziel zu machen.
2 Kommentare
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Gestern lautete die Schlagzeile im MM: "Überfüllung und Umwelt: Brisantes Dokument liegt seit Februar in der Schublade des Inselrats" Das interessiert die Inselregierung nicht die Bohne!! Womit haben wir diese Pfeifen verdient?
Schon Einstein wusste: «Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.» Man könnte noch eine Eigenschaft hinzufügen: die Gier! Jetzt hat man es gerade geschafft, die Zahl der Kreuzfahrtschiffe zu reduzieren, da kommt der Regierung die glorreiche Idee, die Saison zu verlängern. Keine Chance für die Natur, sich zu erholen. Die Wasserstände der Stauseen werden weiter fallen und der Grundwasserspiegel sinkt und sinkt. Schon heute trinkt in den Gemeinden Felanitx und Santanyi kein Mensch mehr Leitungswasser. Die Hotels, die über keine Heizungen verfügen, müssten nachrüsten. Der Bedarf an Energie (Strom, Gas Kohle, Öl) steigt weiter und die Umwelt "freut" sich über noch mehr Flugzeugemissionen, Müll und Fäkalien. Die Mietwagenfirmen wären ebenfalls glücklich und bestellen noch mehr Autos für noch mehr Touristen. Warum nimmt man nicht gleich noch den Dezember dazu? Mallorca die Weihnachtsinsel! Die Playas in Palma und Arenal werden mit Weihnachtdekos und Glühweinbuden zugepflastert. Statt mit Bier und Sangria kann man sich mit Glühwein und Jagertee besaufen. Über die Insel verteilt gibt es dann dutzende Weihnnachtsmärkte anstatt Wochenmärkte. Nussknacker und Räuchermännchen aus dem Erzgebirge sind der Hit! Nikolausmützen werden zu Tausenden aus China importiert. Die Insel geht irgendwann in naher Zukunft vor die Hunde. Wie sagte schon Angela Merkel? "Wir schaffen das".