Auf Mallorca und den Nachbarinseln sind im August rund 75 Prozent mehr Touristen als im selben Zeitraum vor 20 Jahren verzeichnet worden. Das geht aus aktuellen Daten der Hotelverbände hervor. Derzeit wird sogar damit gerechnet, mehr Urlauber als im Vor-Corona-Jahr 2019 am Ende der Sommersaison registrieren zu können.
In den vergangenen Jahren wurden auf den Inseln allerdings auch immer mehr touristische Unterkünfte gebaut. Neben zahlreichen Hotelkomplexen verlagerte sich der Tourismus zudem mit dem sogenannten "Agroturismo" auch immer mehr auf die ländlichen Regionen. Gab es vor zwanzig Jahren etwa 280.000 Touristenplätze, werden mittlerweile etwa 425.000 Ferienunterkünfte gezählt.
Bezüglich des hohen Tourismusaufkommens im Juli und August forderten jedoch viele Insulaner und Residenten, den Urlauberstrom künftig einzudämmen. In vielen beliebten Gegenden, wie dem Künstlerdorf Deià oder der Formentor-Halbinsel kam es in den vergangenen Wochen immer wieder zu Verkehrschaos und langen Staus. Der balearische Regierungssprecher und Tourismusminister Negueruela gab zu, dass es in den Monaten Juli und August zu einem gewissen "Übersättigungsgefühl" anlässlich des Massentourismus gekommen sei.
Prognosen für September
Für den Monat September rechnen Hoteliers und Reiseveranstalter derzeit mit einer Bettenauslastung zwischen 75 und 80 Prozent. Nach aktuellen Einschätzungen der Branche könnte dies allerdings dank Last-Minute-Buchungen noch übertroffen werden. Die meisten Urlauber kommen weiterhin aus Deutschland und Großbritannien. Der September gilt auf Mallorca und den Nachbarinseln als einer der gewinnbringstensten Monate des Jahres. Zum Problem könnte allerdings die derzeitige Situation auf dem Arbeitsmarkt werden. Bereits die ganze Saison über beklagen Gastronomiebetriebe einen Mangel an Arbeitskräften. Grund dafür sind unter anderem Wohnungsmangel und die hohen Mietpreise auf den Balearen. Da zudem in wenigen Tagen die Schule beginnt und viele Jugendliche über den Sommer in Gastronomiebetrieben gejobbt haben, befürchten Arbeitgeber nun eine Verschärfung der Situation.
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