Erste Bilanz: So chaotisch verläuft die Saison an der Playa de Palma
Schon zur Mittagsstunde versammeln sich an der ersten Meereslinie Exzessurlauber mit nur einem Ziel: So schnell wie möglich betrunken werden. | Patrick Czelinski
So schlimm wie in diesem Jahr war es noch nie”, sagt Theo B. (seinen Nachnamen möchte er nicht in der Zeitung lesen) dem MM-Reporter. Der 30-Jährige aus dem Württembergischen hat sich gemeinsam mit fünf Kumpels eine kleine Finca gemietet, das machen sie seit Jahren so. „Und einen Abend kommen wir immer nach Arenal zum Feiern. Im Moment artet es aber aus – man sieht Leute, die am Strand aus Eimern trinken, Sex im Sand haben oder öffentlich ins Meer pinkeln. Wir kommen hierher zum Party machen, aber damit wollen wir nichts zu tun haben.”
So wie dem jungen Mann geht es vielen Urlaubern aus Deutschland. Zumindest jenen, die einfach nur eine gute Zeit haben wollen. Aber es gibt auch die Spezies derer, die von vorneherein den Exzess planen. Letztere scheinen in diesem Jahr wieder gehäuft an Palmas Partymeile ihr Unwesen zu treiben.
Auch deshalb hat die Organisation Palma Beach, die seit sieben Jahren für mehr Qualitätstourismus an der Playa kämpft, die Aufwertung der Touristenzone zumindest in diesem Jahr für gescheitert erklärt. „Die Sauftouristen sind zurück, und es ist noch schlimmer als früher”, so der Tourismus-unternehmer Juan Miguel Ferrer, der Palma Beach vorsitzt.
„Offenbar haben wir unterschätzt, welchen Hunger nach exzessiver Party die Menschen nach zwei Jahren Pandemie haben würden.” Notwendig seien jetzt noch strengere Kontrollen durch die Behörden. „Die Deutschen halten sich für gewöhnlich an Regeln, aber man muss ihnen vermitteln, dass es diese auch gibt.” Für die Zukunft hoffen die Macher der Initiative auf einen gewissen „Erziehungseffekt.”
Aber: Längst nicht alle Partyurlauber der vergangenen Wochen waren Bundesbürger. Vielmehr sind seit kurzem auch Tausende Schüler im Rahmen von spanischen Abitur-Abschlussreisen auf die Insel und an die Playa de Palma gekommen und machen seither die Nacht zum Tag. Die Anwohner haben ob dieser geballten Ladung „Sauftourismus” nun gestrichen die Nase voll. In den vergangenen Tagen, beschweren sich Nachbarn in den sozialen Netzwerken, habe in der Gegend eine ganze Partywoche stattgefunden – ohne Pause!
„Nicht nur, dass wir nicht schlafen können. Jetzt müssen wir auch wieder den Uringestank unter unseren Balkone ertragen”, schrieb eine aufgebrachte Nachbarin bei Facebook. „1000 Jugendliche betrinken sich jede Nacht in der ersten Meereslinie, das bedeutet, dass 1000 Jugendliche zum Pinkeln in die zweite Meereslinie kommen”, so die Dame, die in einer Straße in der zweiten Linie lebt. Und weiter: „Niemand im Rathaus tut etwas dagegen”.
Das bestätigt auch ein weiterer Bewohner der Playa de Palma. Er sagt: „Ich verstehe, dass die Polizei nicht einschreitet. Was sollen zwei Beamte gegen 1000 Feiernde denn auch ausrichten?” Wie seine Nachbarin fordert er: „Bürgermeister José Hila muss endlich etwas gegen diese Exzesse tun, aber wann wird er tätig? Vielleicht nie?”
In einem Video, das derselbe Bewohner auf Twitter geteilt hat, ist ein junges Paar beim Sex auf der Straße, offenbar in einem Hauseingang, zu sehen. Der User schreibt dazu ironisch: „Ist der Porno auf der Straße jetzt erlaubt?” Er hat auch ein Video gepostet, das zeigt, wie verdreckt die Meerespromenade in Arenal an einem frühen Morgen nach einer Party-Nacht ist. Dazu kommentiert er, erneut direkt an den Bürgermeister von Palma, José Hila, gerichtet: „Das hier ist wichtiger, als irgendwelche Leute aus ihrer Regierung zu feuern (vergangene Woche hatte der OB die Gleichstellungsdezernentin Sonia Vivas entlassen; d. Red.) . Sie sollten sich lieber um uns kümmern. Ansonsten entlassen Sie sich am besten selbst.”
Die Stadt Palma aber scheint dem Problem mehr oder weniger machtlos gegenüberzustehen. Zwar führten die Lokal- und Nationalpolizei vergangene Woche zwei erfolgreiche Großoperationen gegen den illegalen Taschenhandel sowie ein Drogenkartell an der Playa durch, die Party in den Straßen und an der ersten Meereslinie geht aber ungebrochen weiter. Beim MM-Besuch am vergangenen Dienstag waren die Folgen davon deutlich zu sehen. Müll lag über mehrere Hundert Meter an der Mauer, die die Promenade vom Strand trennt. In den Balnearios, die mittlerweile im schicken Gewand daherkommen, sitzen grölende Gruppen.
Der Hotelierverband der Urlauberzone hat ob dieser Bilder dazu aufgerufen, den Kampf für eine bessere Playa de Palma nicht aufzugeben: „Wir fühlen uns dazu verpflichtet, durch noch mehr Investitionen die Qualität weiter zu steigern.” Die Frage ist nur: Wird das die Exzess-Urlauber irgendwann davon abhalten, nach Arenal zu kommen?
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makrone galaxie
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Vor mehr als 2 Jahre
Sauftouris kann ich auch nicht ab.
Klar ist die jungen wollen padi. Auch verstehe ich das.Aber Mann sollte beim Ausschank darauf achten unter 18 oder besser unter 21 kein Alkohol.
Wad das contra ist die saufttouri bringen aber auch Geld nach mallorca.
Ich möchte hier explizid auf die Fotos von der Vermüllung eingehen. Da muss man die Behörden an dieser Stelle jedoch auch einmal loben. Da ist es nicht so, als würde hier nichts getan. Nach vielen Aufenthalten in einem Hotel in Höhe des B 10 habe ich früh morgens immer beobachten können, wie dann bereits die Müllkolonnen unterwegs sind und alles beseitigen, auch der Strand wird mit einer Art Bulldozzer täglich morgens durchkämmt und so der Müll aufgenommen. Tagsüber kann man auch sehr oft die speziell entwickelten Boote in Strandnähe beobachten, welche im Meer schwimmenden Müll aufnehmen. Jedenfalls werden diese Arbeiten jeden Tag immer frühmorgens durchgeführt und der normale Tourist findet dann täglich einen absolut sauberen Boulevard und Strand vor.
Richtig ist, das Mallorca die Sauftouristen , nicht braucht
Leider wurde der Punkt verpasst, einen Schnitt zu machen, als vor Jahren die Sache extrem wurde, und man es noch in den Griff bekommen konnte
Allerdings sollte man sich auch um Klauhuren, Hütchenspieler und Straßenhändlern kümmern
Warum wird für die Händler nicht ein Platz zur Verfügung gestellt, wo sie ihre Waren anbieten und verkaufen können , wo sie nicht zwischen Touristen herum laufen
Klauhuren und Hütchenspieler tragen auch nicht dazu bei, das Straßenbild zu verbessern, genau so wie grölende Betrunkene
Ich meine, hier hilft nur noch ein striktes inselweites Alkoholverbot, zumindest saisonal in der Hochsaison. Hotels könnten ihren (normalen) Gästen personalisierte Getränkevoucher aushändigen, die zum Bezug von ein oder max zwei alkoholischen Getränken berechtigen. Gäste und Gaststätten die das umgehen, sofort ausweisen und für 3 Monate zwangsschließen. Das wird dann schon .
Meine Frau und ich sind nach längere Zeit wieder 3 Wochen im Juni auf Mallorca gewesen, in Pergera war noch alles normal. Was sich aber schon im Flieger, auf der Partmeile Arenal und in der Altstadt abspielte, war das schlimmste was wir im Urlaub je gesehen haben. Gedacht haben wir, das die Behörden jetzt alles im Griff haben, jetzt ist es aber schlimmer als je zuvor. Als wir jung waren, haben wir auch bei Konzerten und Festivals etc. und haben gefeiert, aber so.
Das es Leute gibt ob jung und alt, welche nach so bescheuerte Baller "Musik" ausflippen, ist uns unbegreiflich.
In den meisten Urlaubsorten wird gefeiert und auch mehr Alkohol konsumiert als normal. Dagegen ist generell nichts einzuwenden. Der Respekt gegenüber dem Gastgeber sollte aber keineswegs außer Acht gelassen werden.
8 Kommentare
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Sauftouris kann ich auch nicht ab. Klar ist die jungen wollen padi. Auch verstehe ich das.Aber Mann sollte beim Ausschank darauf achten unter 18 oder besser unter 21 kein Alkohol. Wad das contra ist die saufttouri bringen aber auch Geld nach mallorca.
Ich möchte hier explizid auf die Fotos von der Vermüllung eingehen. Da muss man die Behörden an dieser Stelle jedoch auch einmal loben. Da ist es nicht so, als würde hier nichts getan. Nach vielen Aufenthalten in einem Hotel in Höhe des B 10 habe ich früh morgens immer beobachten können, wie dann bereits die Müllkolonnen unterwegs sind und alles beseitigen, auch der Strand wird mit einer Art Bulldozzer täglich morgens durchkämmt und so der Müll aufgenommen. Tagsüber kann man auch sehr oft die speziell entwickelten Boote in Strandnähe beobachten, welche im Meer schwimmenden Müll aufnehmen. Jedenfalls werden diese Arbeiten jeden Tag immer frühmorgens durchgeführt und der normale Tourist findet dann täglich einen absolut sauberen Boulevard und Strand vor.
Richtig ist, das Mallorca die Sauftouristen , nicht braucht Leider wurde der Punkt verpasst, einen Schnitt zu machen, als vor Jahren die Sache extrem wurde, und man es noch in den Griff bekommen konnte Allerdings sollte man sich auch um Klauhuren, Hütchenspieler und Straßenhändlern kümmern Warum wird für die Händler nicht ein Platz zur Verfügung gestellt, wo sie ihre Waren anbieten und verkaufen können , wo sie nicht zwischen Touristen herum laufen Klauhuren und Hütchenspieler tragen auch nicht dazu bei, das Straßenbild zu verbessern, genau so wie grölende Betrunkene
gerry B.Und was schlagen Sie für die spanischen Abiturienten vor?
Ich meine, hier hilft nur noch ein striktes inselweites Alkoholverbot, zumindest saisonal in der Hochsaison. Hotels könnten ihren (normalen) Gästen personalisierte Getränkevoucher aushändigen, die zum Bezug von ein oder max zwei alkoholischen Getränken berechtigen. Gäste und Gaststätten die das umgehen, sofort ausweisen und für 3 Monate zwangsschließen. Das wird dann schon .
Man müsste vielen Deutschen Ausreiseverbot geben, dann währe alles wieder im Lot!
Meine Frau und ich sind nach längere Zeit wieder 3 Wochen im Juni auf Mallorca gewesen, in Pergera war noch alles normal. Was sich aber schon im Flieger, auf der Partmeile Arenal und in der Altstadt abspielte, war das schlimmste was wir im Urlaub je gesehen haben. Gedacht haben wir, das die Behörden jetzt alles im Griff haben, jetzt ist es aber schlimmer als je zuvor. Als wir jung waren, haben wir auch bei Konzerten und Festivals etc. und haben gefeiert, aber so. Das es Leute gibt ob jung und alt, welche nach so bescheuerte Baller "Musik" ausflippen, ist uns unbegreiflich.
In den meisten Urlaubsorten wird gefeiert und auch mehr Alkohol konsumiert als normal. Dagegen ist generell nichts einzuwenden. Der Respekt gegenüber dem Gastgeber sollte aber keineswegs außer Acht gelassen werden.