"Hotels auf Mallorca akzeptieren wegen der hohen Nachfrage keine Buchungen mehr". Diese Schlagzeile vermeldet die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" an diesem Dienstag. Zwar trifft das nicht auf alle Häuser der Insel zu, aber der Trend stimmt. Viele Häuser sind schlicht ausgebucht.
"Die Buchungszahlen für Mallorca übertreffen alle Zahlen, die wir bisher kannten", bestätigen auch Vertreter der Reiseveranstalter TUI, FTI, DER Tourisitik, Alltours, Schauinsland, Jet2 und Easyjet. Und das, obwohl es mit Destinationen wie Kroatien, Griechenland, der Türkei und Ägypten ernstzunehmen Konkurrenz gebe.
Reiseveranstalter und Hotelketten seien in den vergangenen Wochen von einer regelrechten "Lawine" an Buchungen und Anfragen überrollt worden, schreibt "Ultima Hora" weiter. Aufgrund der Pfingstferien in Deutschland und der in Großbritannien anstehenden Sommerferien habe sich die Situation noch einmal verschärft, schließlich sind die beiden Länder die wichtigsten Quellmärkte für den Tourismus auf der Insel.
"Und es geht in den kommenden Wochen und Monaten so weiter. Die Vorhersagen für Juli, August und September sprengen unsere Vorstellungskraft", so Jaume Horrach, Vorsitzender des Hotelverbands Alcúdia-Can Picafort. Das Gleiche gilt für die Inselhauptstadt Palma, in der die luxuriösen und teuren Boutique-Hotels bereits im Juni zu mehr als 85 Prozent ausgelastet sind.
Aber nicht nur die Hotelbranche bekommt das zu spüren. Auch der Flughafen Palma-Son Sant Joan bricht bereits jetzt alle Rekorde. Am vergangenen Samstag verzeichnete der Airport erstmals in seiner Geschichte an einem Tag Anfang Juni 1000 Flugbewegungen und 180.000 Passagiere. Die Bilder am Taxistand und an den Kofferbändern am Airport lassen keinen anderen Schluss zu, als dass Mallorca derzeit das beliebteste Reiseziel in Europa ist.
Was wohl alle Experten überrascht: Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine scheint keinerlei negative Auswirkungen auf das Buchungsverhalten der Europäer zu haben. "Die Menschen reservieren völlig ohne Angst", stimmen die Reiseveranstalter hierzu überein. Es steht also fest: Die Rekorde aus dem Vor-Corona-Jahr 2019 werden schon jetzt eingestellt. Mallorca könnte die wohl "beste" Saison der Geschichte bevorstehen.
Aber: Es gibt für die Tourismusunternehmen auch eine Kehrseite der Medaille. Wegen der hohen Inflation werden die Gewinne quasi "aufgefressen". Zwar könne man in diesem Jahr mit einem höheren Umsatz als vor drei Jahren rechnen (2020 und 2021 stellen wegen der Pandemie keine geeigneten Vergleichszeiträume dar), allerdings dürfte die Rentabilität wegen der extremen Preissteigerungen hinter 2019 zurückbleiben. Das sagten Experten am Montag bei der Präsentation des Tourismusberichts des Einzelhandelsverbands PIMEM. Mit einer kompletten "Erholung" des Reisemarkts auf den Balearen auch in dieser Hinsicht rechnen Beobachter frühestens 2024.
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