Die Zuschauer staunten nicht schlecht, als ein großer weißer Alien-Kopf das Video auf der Leinwand erleuchtet. Ein Hotelzimmer für Gamer-Fans, wie es das Hilton Hotel im mittelamerikanischen Panama bereits anbietet, gehört zum Tourismus-Trend „Individualtourismus”. Ausgefallene Urlaube werden immer gefragter und sollen auch den Tourismus auf Mallorca verändern.
Mehr als 150 Personen hörten den Ausführungen von Jesús Navarro, CEO des spanischen Beratungsunternehmens „Innsai” und strategischer Partner von „Bankia Forward”, zu. Dieser skizzierte sechs Trends, die die Zukunft des Sektors prägen werden, für den der Generationswechsel „entscheidend” sei.
Trend Nummer eins sei Demografischer Wandel: Es gibt immer mehr Singles, also reisen immer mehr Menschen allein. Wichtiger werden Reisen im Luxussegment oder etwa Angebote für Homosexuelle beziehungsweise LGBTQ-Angehörige.
Von „Innsai” erhobene Zahlen belegen, dass 78 Prozent der Mitglieder der Generation Z (Jahrgang 1995-2010) keinen Wert mehr auf Konsum und Eigentum legen würden, sondern, so der zweite Trend, auf „einzigartige Erlebnisse rund um die Welt”.
Von den fünf noch existierenden Generationen seien zwei analog aufgewachsen und drei digital, Letztere also der Zukunft stark zugewandt. Für diese Generationen sei es wichtig, von ihren Erfahrungen zu berichten; die Instagram-Generation stelle die Kunden der Zukunft, so Navarro.
Der dritte Trend, Technologisierung, beschleunige den Wandel im Tourismus, so der Experte. Diese sei vor, während und nach der Reise wichtig für die Nutzererfahrung. Empfehlungen seien entscheidend, wie die Vielfalt an Online-Bewertungsportalen zeige.
„Bleisure”, vierter Trend und ein Wort-Mix aus den englischen Begriffen „Business” (Geschäft) und „Pleasure” (Freizeit), sei ein stark wachsendes Segment. Man verzeichne einen Anstieg der Geschäftsreisen, aber diese Reisenden, vor allem Millenials (Jahrgänge ab 1995) suchten auch Spaß, nutzten also etwa das kulturelle Angebot in Metropolen.
Nicht minder wichtig ist das Thema Nachhaltigkeit, das einen fünften der sechs von „Innsai” erarbeiteten Trends im Tourismus darstellt. Navarro stellte in seiner Präsentation etwa das „Purpose Hotel” vor. Gäste der Kette tragen mit ihrer Zimmerbuchung zum Beispiel dazu bei, dass für jeweils ein Kind eine Schulausbildung finanziert wird.
Schließlich sei ein sechster Trend „Low Cost”: Ein Teil des Reisens dieser neuen Generationen ist es, gleichzeitig maximalen Genuss bei geringsten Kosten zu suchen.
Jesús Navarro mahnte, Trends nicht zu verschlafen und Entscheidungen zu treffen, bevor es zu spät sei. Mit Anregungen sparte er zumindest nicht: Die Zuschauer erhielten einen Einblick in Hilfsprogramme und Hotelinnovationen, von „Roomex”, der Applikation zur Kostenkontrolle auf Geschäftsreisen, bis zum „Fly Zoo Hotel” der Alibaba-Gruppe, das in China bereits großflächig Roboter zur Gästebetreuung einsetzt.
(aus MM 49/2019)
4 Kommentare
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Eine Bahnfahrt von z.B. München oder Düsseldorf dauert ca. 16 Stunden nur bis Barcelona. 75 -100 Euro zzgl. Platzreservierung. Dann muß noch die Fähre gebucht werden. Vorauss. Kosten pro Person, ca. 200 Euro einfach. Gesamtzeit der Reise bis ins Hotel ca.30 Stunden. Und das mit Kindern? Irrsinn !Das macht auch so keinen Sinn, wenn man noch das Hotel und Verpflegung extra buchen muss, statt ein Gesamtpaket mit Verpflegung, Transfer und Koffer für alle Mitglieder der Familie ganz bequem im Reisebüro bekommt. Und organisieren muss man auch nicht alles selber. Es soll Urlaub zur Erholung sein und kein Stress. Bagpacking ist was für arme Studenten. aber nix für eine Familie die wieder pünktlich wegen Schule und Arbeit zurück sein muß. Wer statt nach Spanien an die Nord- oder Ostee fährt, vergrößert dort nur noch das Chaos. Diesen Sommer mus es laut TV ein Wahnsinn gewesen sein. Von den Gesamtkosten inkl. Kur- und Strandtaxe nicht zu reden.So endet alle graue Theorie im Nirvana !
Metti@ der Typ kehrt immer vor fremden Türen, statt. Vor dem eigenen. Dieser Tage war ein Beitrag ueber den Wahnsinn an Nord um Ostseeküste im TV. Nicht der geringste Unterschied zu. Mallorca. Auch Kurtaxe etc.
Majorcus: wenn wir dich nicht hätten, hätten wir gar nicht so gute Ideen. Ach ja...öhm Gedankenfehler deinerseits: die Leute, die mit dem Segelboot anreisen, fahren zu ihrem Heimathafen bevorzugt mit einem richtig fetten SUV. Hier, wenn sie dann angekommen sind, fahren diese hier mit dem hier gekauften SUV weiter. Das was stimmt ist, das diese Segler gern gepflegt essen gehen..das Restaurant erreichen sie..richtig..wieder mitn SUV. Deine Wünsche werden nie Realität werden. Warum?? Weil sie total unrealistisch sind. Klima hin oder her, deine Ideen sind beschämend weltfremd...FfF hat ja auch die Bodenhaftung irgendwo verloren
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