Nicht nur auf der Insel, sondern auch in anderen spanischen Urlaubsregionen bringen Tourismusgegner ihre Wut zum Ausdruck. In Palma, Barcelona und auch in San Sebastián beschmieren beispielsweise Unbekannte Wände mit Sprüchen wie „Tourist, geh nach Hause!”. Die baskische Regionalregierung hat vor diesem Hintergrund einen Führer mit zehn Punkten herausgegeben, wie sich verantwortungsvolle Urlauber zu verhalten haben. MM hat die Tipps für Mallorca umgeschrieben:
1. Der Idealtourist kennt seine Rechte. Er informiert sich als mündiger Kunde zuvor über Preise und fordert auch einen Kassenbeleg.
2. Unterstütze das Lokale! Lassen Sie sich die lokalen Spezialitäten schmecken. Das schließt Tapas und Paella auf der Insel streng genommen allerdings aus, denn diese stammen vom Festland. Versuchen Sie das Gericht Frito Mallorquín. Einmal Innereien müssen sein!
3. Ein guter Urlauber geht respektvoll mit Arbeitern und Angestellten um. Das gebietet schon die gute Kinderstube.
4. Respektieren Sie die Vielfalt, heißt es in dem Führer weiter. Respektvoll gegenüber Menschen jeglicher Couleur zu sein, ist eigentlich ebenso eine Frage der guten Erziehung.
5. Genießen Sie die hiesige Kultur. Auf Mallorca bietet sich beispielsweise der Besuch einer Sommerverbena oder eines Moros-y-Cristianos-Spektakels an. Gehen Sie nicht zum Stierkampf, der kommt vom Festland.
6. heißt es: Das Kulturerbe muss geschützt werden. Also in der Kathedrale von Palma die Kunstwerke nicht anfassen, nichts abbrechen und die Füße nicht auf der Kirchenbank hochlegen.
7. Urlauber sind aufgefordert, die Natur zu schützen. Auf die Tramuntana angewendet, heißt es: Nehmen Sie Ihren Müll wieder mit nach Hause! Die heimische Tier- und Pflanzenwelt möchte in Ruhe gelassen werden.
8. und 9. Kaufen Sie nachhaltige Produkte und nutzen Sie nachhaltige Verkehrsmittel. Auch auf Mallorca darf der Mietwagen gern stehen gelassen werden, aber zu viele Radfahrer sind auch nicht gut.
10. Seien Sie ein respektvoller Tourist! Das können die Mallorquiner nur so unterschreiben.
(aus MM 32/2019)
6 Kommentare
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Endlich habe ich es schwarz auf weiß, das ich ein guter Tourist bin, nur nicht ganz bei Punkt 9, da muß ich leider nicht nachhaltige Verkehrsmittel nutzen um an die entlegenen schönen Stellen zu gelangen, zu mindest zum Ausgangsort, der Rest (große Rest)wird zu Fuß erledigt.
Dachte für dieses Ziel zeigt RTL 2 den Film „Ballermann 6” ... ???
@rokl: Da hast du ein großes Wort gelassen ausgesprochen. Es wäre schön, wenn alle Touristen sich hier daran halten würden.
rokl: tjo, leider sehen es viele anders, meinen was "Besseres" zu sein und von daher kann man sich auch benehmen wie "der Weiße". Behandeln dementsorechend auch die "Eingeborenen". Nun wagt es der ",Eingeborene" aufzumucken.... Punkt 4 sagt eigendlich alles aus. Aber leider haben das nicht wenige Touristen NICHT verstanden. Macht sowas der ausländische Tourist zB. in Deutschland, dann ist aber richtig was los. Wenn man es hier den zB. deutschen Tourist vorwirft, mit der selben Argumentation, gibt es nur eine Antwort: das ist ja wohl auch ganz etwas anderes. Die Einsicht fehlt bei vielen...leider...
@roki: Tut aber nicht jeder. Deswegen.
Warum so viele Worte? Jeder soll sich so benehmen, wie er es von Touristen in seinem Land erwartet.