Denn dass es hinter dem Schlafsaal der Herberge und dem Eselsgehege noch weiter geht, wissen selbst viele Einheimische nicht. Nur etwa 20 Minuten Fußmarsch entfernt liegt die Cova de Sant Antoni – eine Höhle, die zu besichtigen sich wirklich lohnt. Der Weg dorthin, der durch einen Kiefernwald leicht abwärts führt, ist mit Steintürmen und blauen Farbklecksen markiert. Auf den letzten Metern geht es etwas steiler bergab, linker Hand fällt die Felswand fast senkrecht in die Tiefe. Hier sind etwas Klettergeschick und Trittsicherheit gefragt.
Kurz vor dem verfallenen Wehrturm, der auf der äußersten Kante des Berges steht, führt rechter Hand ein schmaler Spalt in den Berg. Nur geduckt und mit eingezogenem Kopf gelangt man durch einen düsteren Gang in die eigentliche Höhle, die heute nur noch Bergziegen als Unterschlupf dient, auch wenn hier lange Einsiedler gelebt haben sollen: es gibt einen kleinen, in den Stein gehauenen Altar und ein Auffangbecken für Regenwasser.
Die Cova de Sant Antoni ist nicht geschlossen, sie hat vielmehr eine enorme Öffnung, die schon aus einiger Entfernung in der Felswand zu erkennen ist und von innen den Blick ins Tal freigibt. In vollkommener Stille kann man hier die Aussicht genießen. Allerdings ist Vorsicht geboten, gerade nach Niederschlägen. Denn der Fels in der Höhle ist dann glitschig und wer ausrutscht läuft Gefahr, über den abschüssigen Boden in die Tiefe zu gleiten.
Ganz grundsätzlich sollte man auf dem Puig d’Alaró nicht übermütig werden, auch wenn die Mauerreste, die Schießscharten und Turmruinen zum Herumklettern verlocken. An vielen Stellen geht es steil Dutzende Meter in die Tiefe, ein Schritt an der falschen Stelle kann schlimme Folgen haben.
1 Kommentar
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Ich möchte noch unbedingt ergänzend dazu sagen, das es innerhalb der Höhle wo es schräg abwärts geht zum riesigen Ausgang, richtig gefährlich wird. Wer kein Seil dabei hat, sollte das lassen. Wer hier rutscht, fällt über 100 Meter tief.