Die Hotels an der Playa de Palma sind nicht ganz so voll, der Strand ist es durchaus. | Patricia Lozano

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Die Hoteliers auf Mallorca sind in den vergangenen vier, fünf Jahren regelrecht verwöhnt worden. Von Saison zu Saison stieg die Auslastung und die Rendite, insbesondere die der modernisierten Unterkünfte, parallel zu den sich Sommer auf Sommer übertreffenden Rekordmeldungen.

Doch in diesem Sommer ist das erstmals anders: Bereits im Juli lag die Auslastung der Gästebetten in den Übernachtungsbetrieben im Schnitt zehn Prozent unter der des Vorjahres. Und für August, immerhin der wichtigste Ferien- und Reisemonat in Spanien, lassen die Prognosen ebenfalls einen Rückgang von durchschnittlich zehn Prozent erwarten.

„Das bedeutet zwar nicht, dass die Saison schlecht läuft. Aber es bedeutet, dass die Vorhersagen für die Auslastung falsch lagen und somit am Ende der Saison die Einnahmen in den Kassen geringer ausfallen als erwartet”, sagte der Präsident des Hotelverbandes an der Playa de Palma, Francisco Marín.

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Der Grund für das Leerbleiben der Betten ist nach seinen Worten die Rückkehr der Wettbewerber Türkei, Ägypten, Tunesien und Griechenland. Gerade in der Türkei und in Ägypten seien vergleichbare Pauschalreisen um bis zu 40 Prozent günstiger als auf Mallorca.

So mancher Hotelier will sich gegen diese Entwicklung stemmen, indem er Preisnachlässe gewährt. In manchen Fällen sollen diese bis zu 25 Prozent betragen. Doch innerhalb des Sektors gibt es auch Stimmen, die vor dieser Strategie warnen: Mallorca könne nicht über den Preis mit der Türkei konkurrieren. Es wäre angebracht, nicht in Hysterie zu verfallen, sondern stattdessen die Qualität der Destination weiter herauszuarbeiten.

Unterdessen meldet der Airport Palma steigende Passagierzahlen. Der Widerspruch zur gesunkenen Auslastung in den Hotels wird so erklärt: Die Aufenthaltszeiten in den Betrieben haben sich verkürzt. Dadurch gebe es mehr Wechsel in den Häusern, der sich durch ein höheres Passagieraufkommen bemerkbar mache. Im Klartext: Es kommen mehr Menschen, aber sie bleiben weniger Nächte.