Paprika in jeder Facette - auf der "Fira de Pebre Bord" in Felanitx sind die schmackhaften Schoten Namensgeber.

Paprika in jeder Facette - auf der "Fira de Pebre Bord" in Felanitx sind die schmackhaften Schoten Namensgeber. | T. Ayuga

Sophie MonoMallorca12.10.16 00:00
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Wenn der Sommer dem Herbst weicht, weichen in den Dörfern die Fiestas den Firas. Statt sommerlicher Feierei stehen die landwirtschaftlichen Messen an, die an große Bauernmärkte erinnern und auf Mallorca eine teils mehr als 500 Jahre alte Tradition haben. Handgefertigte Tonschalen, geflochtene Körbe und selbstgemachte Dekoartikel zieren die Stände, hier und da blöckt oder kräht es - Viehhandel war ursprünglich der Grund, warum die Gemeinden Firas veranstalteten.

Von der ganzen Insel kamen Landwirte und Händler in den Orten zusammen, um Ochs gegen Esel zu tauschen und Zuchttiere zu finden. Es ging um mehr als nur Spaß, die Dörfler des Gastgeberortes nutzten die Gelegenheit, den Besuchern lokale Lebensmittel anzupreisen, da sie auf ihren Wochenmärkten nie so viele Besucher zusammenbekamen.

Bis heute erinnern die Namen der Firas an alte Zeiten: Weinfira, Paprikafira, Honigfira, Olivenfira, Pilzfira, Goldmakrelenfira - all das klingt verlockend. Nicht immer hält der Name, was er verspricht. Viele der Veranstaltungen haben sich mit der Zeit in Ramschbörsen verwandelt, auf denen Billigware aus Asien das Ursprüngliche immer weiter verdrängt. Die Besucher kommen trotzdem, oft sind die Straßen und Plätze gefüllt von Einheimischen und auch Touristen, die die Fira zum Anlass nehmen, ein neues Dorf kennenzulernen.

Bestes Beispiel für großen Andrang ist der "Dijous Bo", der "gute Donnerstag", in Inca, der dieses Jahr am 17. November zelebriert wird. Jährlich zieht die größte Fira Mallorcas mehr als 200.000 Menschen an, bereits an den drei Donnerstagen vor dem "Dijous Bo" wird gefeiert und ausgestellt. Hier gelingt der Spagat zwischen Tradition und Moderne, alte Handwerks-kunst und Tierschauen sind genau so vertreten wie Angebote moderner ansässiger Firmen und kulturelle Darbietungen. Auch Tanz, Musik und Kulinarisches kommen hier nicht zu kurz. Firazeit, das bedeutet eben doch auch immer ein bisschen Feierei im Herbst.

ANSTEHENDE FIRAS:

SA/15. Oktober, Algaida: Fira de Algaida (Landwirtschaft und Kunsthandwerk)

SO/23. Oktober, Felanitx: Paprikafira (Landwirtschaft, Industrie und Kunsthandwerk).

SO/23. Oktober, Inca: Erste Fira (Produkte aus der Erde).

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Inca und der "Dijous Bo"

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SO/6. November, Inca: Dritte Fira (alles rund um die Kunst).

DO/17. November, Inca: Dijous Bo (größte Fira Mallorcas, Landwirtschaft, Viehzucht, Kunsthandwerk, Industrie, Lebensmittel, Bauernmarkt, Volksfest).

SA-SO/19./20. November, Caimari (Selva): Olivenfira.

SO/20. November, Llubí: Honigfira.

SO/20. November, Bunyola: Fira de Santa Catalina (Landwirtschaft, Viehzucht, Kunsthandwerk).

SO/27. November, Mancor de la Vall: Pilz- und Bergfira (Landwirtschaft, Viehzucht und Kunsthandwerk).

(aus MM 39/2016)