Paul Richardson ist ein echter Palma-Fan. Er selbst lebt aber in Cáceres (Extremadura). | J. Morey

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Es war die für Palma wohl werbeträchtigste Veröffentlichung in den vergangenen Jahren: "The Sunday Times" kürte die Balearen-Hauptstadt im vergangenen Jahr zur "lebenswertesten Stadt der Welt". Palma setzte sich in einem Ranking der Reiseredakteure der angesehenen britschen Zeitung gegen 50 Mitbewerber durch, darunter Metropolen wie Toronto oder Berlin. Eine Meldung, die um die Welt ging.

Mitverantwortlich für die Bewertung Palmas und den Spitzenplatz im Ranking war der in Cáceres (Extremadura) lebende Reisejournalist Paul Richardson, der vor Kurzem wieder einmal auf Mallorca weilte. In einem Interview mit der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" bekräftigt er, dass er seine Meinung nicht geändert hat. Allerdings macht er eine kleine Einschränkung: Bei seinen jüngsten Palma-Besuchen sei er etwas erschrocken gewesen über die Menschenmassen, die sich durch die Altstadt bewegen.

Zum Teil macht Richardson die Vielzahl der Kreuzfahrtschiffe für den Ansturm verantwortlich. Palma müsse aufpassen, nicht am eigenen Erfolg zugrunde zu gehen. 22.000 Kreuzfahrer an einem Tag seien nicht nachhaltig.

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Erfreut nimmt der Journalist hingegen zur Kenntnis, dass man in Palma immer besser essen und trinken könne. Auch die neuen Boutique-Hotels beeindrucken ihn. Als kulinarischen Einstieg empfiehlt er in dem Interview mit "Ultima-Hora"-Reporter Pedro Prieto übrigens etwas Einfach-Klassisches: eine "Langosta" mit Sobrassada in der Bar Bosch, ein belegtes Brötchen also, sowie eine Ensaimada aus der Bäckerei Forn de la Soca in der Straße Sant Jaume.

Paul Richardson macht derzeit nicht nur Urlaub auf Mallorca, sondern recherchiert auch für neue Reportagen. Eine führt ihn nach Cabrera, "dem vielleicht letzten Paradies des Mittelmeeres", eine andere in das ländliche Mallorca um Sa Pobla und Sineu. Man wird sehen, ob sie erneut für Furore sorgen werden.

Die Kür Palmas zur "lebenswertesten Stadt der Welt" war jedenfalls ein echter Knaller. Wobei man immer hinzufügen muss, dass dieses Ranking aus der Sicht des ausländischen Besuchers vorgenommen wurde. In Palma lebende Einheimische haben häufig widersprochen, indem sie die Probleme der Stadt aufzählten - von hohen Immobilienpreisen über schmutzige Außenviertel bis hin zum Verkehrschaos. Es kommt eben, wie immer, auf die Perspektive an ...

(aus MM 26/2016)