Mallorca steht vor einer Rekordsaison: Laut Prognose der Tourismusunternehmen werden 13 Millionen Urlauber in diesem Jahr die Insel besuchen. Zwei Drittel von ihnen reisen in den Sommermonaten an. Ein Grund für den besonders großen Andrang ist, dass viele Touristen Nordafrika und die Türkei aus Angst vor terroristischen Anschlägen meiden und deshalb auf die Balearen und Spanien ausweichen. Reiseveranstalter warnen nun seit Wochen, dass Mallorca ausgebucht sein werde und kaum noch Last-Minute-Angebote zur Verfügung stünden. Auf der Insel ist die Stimmung hingegen gelassener. Denn auch jetzt bestehen noch Möglichkeiten, einen Sommerurlaub auf dem Eiland zu buchen.
"Je näher der Sommer rückt, desto weniger Plätze haben wir im Angebot", sagt eine Sprecherin der TUI Group. Das ist zwar immer so, doch TUI-Chef Fritz Joussen hatte kürzlich in einem Zeitungsinterview angekündigt: "Es werden nicht alle nach Mallorca kommen, die nach Mallorca wollen."
Denn wenn Reiseveranstalter vor einer ausgebuchten Insel warnen, meinen sie damit, dass ihr Kontingent für Pauschal-reisen erschöpft ist. Solche Anbieter buchen Hotelbetten und Flüge im Voraus, um sie dann als Reisepaket zu veräußern. Nach Anschlägen in Nordafrika kaufte TUI für 26 Millionen Euro weitere Bettenkapazitäten in Spanien ein. Wie viele Betten das Unternehmen auf Mallorca anbietet, ist nicht bekannt.
"Vor allem Familien werden flexibel sein müssen", sagt die TUI-Firmensprecherin. Das treffe sowohl auf die Lage des Hotels als auch auf den Reisezeitraum zu. Familienhotels der Vier-Sterne-Kategorie in der Bucht von Alcúdia sind im Juli und August kaum noch zu haben. Wer könne, sollte im Juni oder im September auf Mallorca seinen Urlaub verbringen, rät TUI.
Der mallorquinische Hotelierverband FEHM spricht nach derzeitigem Stand von einer Auslastung der Hotels von 75 Prozent im Juli und 85 Prozent im August. "Alcúdia, Pollença und Cala Millor werden ausgebucht sein", sagt die Pressesprecherin. Auch sie befürchtet, dass es kaum noch Last-Minute-Angebote für die typischen Reisenden im Hochsommer geben werde. Familien, die eine Pauschalreise im Drei- oder Vier-Sterne-Hotel in erster Meereslage suchen, "müssen sich mit dem Buchen beeilen." Doch außerhalb der touristischen Zentren und in hochpreisigen Unterkünften gebe es noch einige Kapazitäten.
Luxushäuser sind noch zu haben
Diesen Eindruck bestätigt auch Thomas Krauß vom MC-Fincaservice. Das Unternehmen vermittelt Landhäuser und Villen auf Mallorca und Ibiza. "Ich werde sehr oft gefragt, ob es noch Kapazitäten gibt", sagt er. Viele Reisende denken auch, sie brauchen es gar nicht mehr versuchen, noch einen Mallorca-Urlaub zu ergattern. Die Balearen erwarten eine sehr gute Saison, dennoch werde die Firma nicht mit Buchungsanfragen überrollt.
Finca-Touristen in der Hochsaison seien häufig zwei oder mehrere Familien mit Kindern, die sich ein Landhaus teilen. Buchen lassen sich beim MC-Fincaservice zurzeit immer noch Unterkünfte, auch im Juli oder August, dafür muss der Reisende teilweise tief in die Tasche greifen. Im mittleren Preissegment seien die Ferienhäuser oftmals ausgebucht, "doch Luxus ist noch zu haben". Hochpreisige Angebote seien bei Familien einfach weniger nachgefragt.
(Der Bericht ist Teil des Themas der Woche im neuen MM. Die vollständige Berichterstattung lesen Sie in der jüngsten Ausgabe (18/2016), erhältlich am Kiosk auf Mallorca, sowie an den Bahnhöfen und Flughäfen in Deutschland; oder auf E-Paper.)
1 Kommentar
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,Guten Morgen, ihr solltet euch wirklich 'ranhalten, wenn ihr hierher kommen wollt! ließ mal,aber keine Sorge, hier bekommen wir davon nichts mit, es geht halt um die Flüge, die dadurch auch teurer werden. (Unruhen in der Türkei, Nordafrika) gglG deine Frau