Angesichts der erwarteten touristischen Rekordsaison 2016 fordern Politiker eine zügige Lösung für Unterkünfte außerhalb der Hotellerie. Die Dezernentin für Territorialfragen des Inselrates, Mercè Garrido, appellierte an das balearische Tourismusministerium, schon jetzt konkrete Vorgaben zur Ferienvermietung zu machen und nicht erst das Ausarbeiten eines geplanten Regelwerks abzuwarten. "Dieser Plan wird nicht vor Ende der Legislaturperiode verabschiedet sein, und wir können nicht solange warten", zitierte die spanische Tageszeitung Ultima Hora am Montag die Politikerin.
Bekannt ist, dass derzeit ein Privatunternehmen im Auftrag des Ministeriums einen Vorentwurf für einen "Plan für Interventionen in touristischen Bereichen" (Piat) ausarbeitet, der dann behhördenintern von Sachverständigen bewertet werden soll. Das Balearen-Parlament hatte das Ministerium im März beauftragt, innerhalb von sechs Monaten eine Regelung der Ferienvermietung auszuarbeiten.
Nach Garridos Worten vermieten immer mehr Immobilienbesizer Unterkünfte von zunehmend kurzer Mietdauer (wochen- bis monatsweise) an Urlauber. Für einheimische Arbeitnehmer sei es dadurch schwer, einen längerfristigen oder Jahresvertrag für eine Wohnung zu einem erschwinglicher Mietpreis zu finden. "Wir stehen vor einer neuen Realität und müssen Lösungen finden, die ein territoriales Gleichgewicht zwischen der einheimischen Bevölkerung und den Touristen ermöglichen", sagte Garrido.
Unterdessen hat Mallorcas Hotelverband ermittelt, dass in diesem Jahr rund 30 Prozent der Urlauber nicht in offiziell registrierten Unterkünften wie Hotels, Herbergen und zugelassenen Ferienhäusern und -apartments übernachten, sondern außerhalb des Gastgewerbes unterkommen, also privat bei Freunden und Verwandten oder in nicht offiziell regulierter Ferienvermietung.
Die Zah der offiziell zugelassenen Schlafplätze, (für die vom 1. Juli an auch die Übernachtungssteuer in Kraft tritt) beträgt auf Mallorca 341.000. Auf diese Betten müssten sich theoretisch die rund 13 Millionen Urlauber verteilen, die für dieses Jahr, insbesondere für die Sommermonate erwartet werden. Angesichts dieser Zahlenverhältnisse gehen die Hoteliers davon aus, dass ein knappes Drittel aller Touristen sich per Internet anderweitig Schlafplätze organisieren.
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