Student Joan Morell hat sich bei einem Wettbewerb durchgesetzt und den Hauptpreis von 720 Euro gewonnen. Grundlage seiner Gestaltungsidee ist das mit Siebdruck und grüner Farbe verfremdete Motiv einer Trockensteinmauer. Verschiedene Etikettfarben stehen für die drei Olivenvarianten der Insel, die für den Handel zugelassen sind. Es handelt sich zum einen um die grünen Früchte, die von August bis November geerntet werden und in Salzlake eingelegt sind. Zum zweiten geht es um die "Trencades"-Oliven, die vor dem Einlegen über eine Rolle einen Schlag erhalten, damit das Fruchtfleisch einen "Bruch" aufweist und die Würze besser aufnehmen kann.
Das dritte Produkt sind die schwarzen Früchte, die voll ausgereift sind und daher eine dunkle Farbe annehmen. Sie werden von November bis Februar geerntet und in Öl eingelegt, das ebenfalls aus Mallorca stammen muss.
"Voraussetzung ist jeweils, dass die Oliven von mindestens 70 Jahre alten Bäumen der Mallorquina-Sorte stammen", sagt Lydia E. Larrey vom Regulierungsrat der geschützten Herkunftsbezeichnung. Solche Plantagen gebe es hauptsächlich im Tramuntana-Gebirge, wo die Ernte nicht mit Maschinen durchgeführt werden kann, sondern nur manuell möglich ist. Dadurch, dass ein Glas Original-Oliven von der Insel für einige Euro an den Endverbraucher verkauft werden könne, hätten die Bauern bessere Einkünfte als bei der Ölproduktion, die teilweise mit Massenware aus der Ebene gespeist werde. Das wiederum ermögliche die Erhaltung und Pflege der teilweise uralten Baumbestände, so Larrey.
Angekurbelt werden soll das Marketing auch über Messeauftritte wie jüngst bei der Madrid Fusión. Zudem gibt es insbesondere in den skandinavischen Ländern Interesse an den hochwertigen Oliven aus den Bergen Mallorcas. Wie Larrey sagt, sind bereits Importeure in Dänemark und Schweden gewonnen worden.
Auf Mallorca selbst lässt die Vermarktung noch etwas zu wünschen übrig, denn erst ein einziger Produzent bietet seine Oliven mit geschützter Herkunftsbezeichnung "Mallorca" an. Im Laufe des Jahres werden nach derzeitigem Stand zwei weitere folgen. Selbstverständlich haben alle Anbieter eine eigene Verpackung für ihre Ware. Damit im Hinblick auf Veranstaltungen oder Werbegeschenke untereinander kein Neid entsteht, wie es gerade auf einer Insel oftmals der Fall ist, wurde an der Hochschule nun neutrales Design entwickelt. Vielleicht gerade noch rechtzeitig, bevor auf dem Markt das große Hauen und Stechen beginnt. (mic)
(aus MM 9/2016)
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