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Für viele Touristen ist die Zeit der Mandelblüte ab Mitte Januar eine absolute Attraktion. Das Geschäft mit den Mandeln auf Mallorca jedoch läuft in den vergangenen Jahren schleppend. Ein Holzpilz greift einen Großteil der Bäume an, der internationale Wettbewerb bestimmt die Preise. Prognosen für die Zukunft gehen weit auseinander. Doch langsam scheint sich der geschwächte Markt zu erholen.

In der Mandelfabrik Bonany arbeiten die Maschinen auf Hochtouren. Der Betrieb unweit des kleinen Dörfchens Petra ist die größte Mandelfabrik Mallorcas. "Wir haben die Hoffnung nicht aufgegeben, im Gegenteil. Wir investieren neu in den Sektor", sagt Pedro Bonnín. Er ist Produktionsleiter bei Bonany. Wenn er durch die große Maschinenhalle läuft, sieht man ihm an, dass er stolz ist auf das Unternehmen, das sein Vater mit einem Partner 1990 gegründet hat. Hier riecht es nach Weihnachten. Ganze Kerne mit und ohne Haut, Mandelstifte, Mandelflocken, Mandelmehl und Mandelpaste, Mandeln geröstet oder geraspelt - das Repertoire ist groß. Und die internationale Nachfrage steigt. Aus Kalifornien und Australien werden die unbearbeiteten Steinfrüchte hierhin geschickt, der Großteil kommt aber aus Mallorca. "Manche Bauern bringen nur einen Sack voll, andere ganze Lkw-Ladungen", berichtet Bonnín. Für ein Kilo ungeschälter Mandeln zahlt die Mandelfirma ihnen in diesem Jahr je nach Qualität etwa 1,55 Euro, im vergangenen Jahr waren es noch 1,20 Euro. Etwa fünf Kilo Mandeln mit Schale braucht es, um ein Kilo Mandelkerne herauszubekommen. Die verkauft Bonany derzeit für gut zehn Euro pro Kilo.

Im September ist die Haupterntezeit. Der Großteil der Mandelprodukte wird in den kommenden Wochen und Monaten nach Deutschland exportiert, auch in Frankreich gibt es viele Abnehmer. "Es lohnt sich für uns", betont Bonnín. Viele Kleinbauern leiden unter dem Pilz, sie müssen abwägen, ob sich die besondere Pflege der Bäume finanziell lohnt. Die Firma Bonany hat sich bereits entschieden: Im April werden sie auf 25 Hektar eigene Bäume anpflanzen, junge, die stark genug sind, um gegen den Pilz anzukämpfen. "In drei Jahren können wir dann schon ernten", freut sich Bonnín.

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"Wer auf Mallorca investiert, dem kommt die Dürre in Kalifornien zugute, dadurch werden die Mandelpreise hochgetrieben", vermutet auch Joan Simonet, Geschäftsführer der Bauern-Vereinigung ASAJA. Der Mandelanbau sei nur in wenigen Klimazonen möglich, die Balearen seien prädestiniert dafür. "Allein auf Mallorca stehen noch auf rund 22.000 Hektar Mandelbäume", weiß Simonet. Gabriel Torrens, Generalsekretär der Bauernvereinigung "Unió de Pagesos" betont, dass dennoch keine Rede von guten Zeiten seien könne. "In den vergangenen 15 Jahren sind auf Mallorca knapp 50 Prozent der Anbaufläche verloren gegangen, jedes Jahr fallen 1000 Hektar weg." Gerade in diesem Jahr habe der sehr trockene Frühling und die extreme Hitze im Sommer die Ernte negativ beeinträchtigt. Doch auch er freut sich über die Preissteigerung. "Wir können nur hoffen, dass das so weiter geht."

Pedro Bonnín und seine 27 Mitarbeiter jedenfalls sind guter Dinge. Als ein großer Lkw mit einer neuen Fuhre Steinfrüchte auf den Hof fährt, lächelt er. Solange die Maschinen brummen und der Geruch in der Halle weiter an Weihnachten erinnert, wird er nicht aufgeben.

(aus MM 39/2015)