Die gelbe Signalfarbe am Boden ist unübersehbar, der zugehörige Text auf Spanisch, Englisch, Catalá stellt unmissverständlich klar: Hier beginnt die "Fast Lane", ein englisches Wort für Schnellspur. Gemeint ist ein direkter Zugang zur Sicherheitskontrolle am Flughafen von Palma de Mallorca, jenem "Filter", den jeder Passagier passieren muss, wenn er die Insel per Flugzeug verlassen möchte.
Die Fast Lane ist somit für ihre Nutzer eine Abkürzung: Das Anstehen vor der Sicherheitskontrolle entfällt; und nicht nur das Anstehen. Auch das zickzackmäßige Mäandern mit all den anderen wartenden Passagieren, die sich herdengleich längs der Absperrungen nach vorne schieben, ist damit Vergangenheit - zumindest für jene Fluggäste, die berechtigt sind, den Schnellzugang zu nutzen. Sie können auf diese Weise all die anderen Passagiere in der Warteschlange flugs überholen.
In Palma de Mallorca ist die Fast Lane seit Dienstag Realität. Wenige Tage zuvor hatte Flughafendirektor José Antonio Álvarez die Einführung der Neuerung zum 17. März vor Medienvertretern bekannt gegeben. Und er stellte klar: Nicht jeder Verbraucher sei autorisiert, die Überholspur zu benutzen. Die Zugangsberechtigung für den Schnellweg erhalten die Fluggäste zudem nicht vom Airport, sondern von ihrer jeweiligen Fluggesellschaft. "Wie die einzelnen Airlines dies handhaben, liegt in deren Ermessen."
Nach Álvarez' Worten ist der Flughafen mit der Eröffnung der Fast Lane einer Forderung der Fluggesellschaften nachgekommen. Fast Lanes gebe es mittlerweile an vielen Flughäfen in Europa, in Spanien bereits in Madrid und Barcelona. Es sei denkbar, dass eine Fluggesellschaft die Berechtigung für den Schnellweg etwa über einen Preisaufschlag auf das Flugticket vergibt oder gratis als Dreingabe ihren Premium- und Vielfliegern bietet. In Palma zumindest wird die spanische Flughafen-Betreibergesellschaft Aena den Airlines pro Schnellweg-Nutzer eine Gebühr von 1,50 Euro in Rechnung stellen.
Im Klartext: Selbst wenn Passagier X bereit wäre, vor Ort 1,50 Euro zu zahlen oder gar das Zehnfache, er könnte nicht die Fast Lane benutzen, da vor Ort gar keine Kasse vorhanden ist.
In den spanischsprachigen Inselmedien wurde die Etablierung der Fast Lane kritisiert. Sie führe zu einer Zwei-Klassen-Gesellschaft unter den Passagieren. Die Sicherheitskontrolle, die vom Steuerzahler finanziert werde, dürfe nicht den Airlines dazu dienen, bestimmte Kundengruppen zu bevorzugen. Erst recht nicht auf Mallorca. Denn der Flughafen sei nahezu alternativlos das einzige Tor, durch das man die Insel verlassen könne.
2 Kommentare
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ich zahle gerne diesen geringen Aufschlag, wenn er denn der Verbesserung der Infrastruktur zukommen würde. Für alle Reisenden! Bei den Preisen der AB fällt das doch gar nicht auf. Bei Vielfliegern ist das doch schon lange Standard.
Ein seltener Quatsch, insbesondere da man die Fluggäste selbst dann ZickZack laufen lässt wenn nichts los ist am Flughafen. Hier siegt immer wieder die Faulheit der Verantwortlichen über Kundenfreundlichkeit.