Die Unternehmensvertreter warnten vor einem möglichen Preiskampf mit der Türkei, insbesondere für die Monate der Hochsaison Juni, Juli, August. Der Grund: Der stärkste Mitbewerber der Balearen müsse ein Ausbleiben der russischen Urlaubsgäste fürchten; die zweithäufigsten Besucher des Landes am Bosporus. Aus diesem Grund werden in diesem Jahr aus der Türkei Rabattaktionen und Preisnachlässe zu erwarten sein.
Vor diesem Hintergrund empfahlen die deutschen Reiseveranstalter den mallorquinischen Hoteliers, bei der Preisgestaltung bedacht vorzugehen. „Ein gutes Preis-Leistungsverhältnis darf nicht aus den Augen verloren werden“, sagte Jan Frankenberg, Vize-Vorstand bei Der-Touristik. Er führten das „leichte Minus im unteren einstelligen Bereich“ darauf zurück, dass insbesondere jene Familien, die bereits im Dezember ihre Sommerurlaube zu buchen pflegen, sich für die Türkei als Reiseziel entschieden haben. Das könne ein Zeichen sein, dass auf Mallorca die Preise zur Hochsaison mitunter als zu hoch empfunden werden.
Seitens Thomas Cook hieß es, auch 2015 werde für Mallorca ein Jahr des stabilen Wachstums seins. Hans Müller, Einkaufsdirektor für die Balearen, lobte die Tourismuspolitik der Balearen-Regierung der vergangenen vier Jahre. Die neuen Gesetze seien ein Anstoß für Hoteleigentümer gewesen, in die Modernisierung der Gebäude zu investieren.
„Wir glauben, dass es ein gutes Jahr für Mallorca wird“, sagte TUI-Vorstand Christian Clemens. Der Reiseveranstalter verzeichne wachsende Nachfrage bei Familienurlauben sowie beim Kreuzfahrttourismus im Basishafen Palma de Mallorca. Zwei Drittel der TUI-Gäste buchen ihre Aufenthalte in hochwertigen Hotels. Von daher seien die Modernisierungen der Unterkünfte und der touristischen Infrastruktur der richtige Weg auf der Insel gewesen. „Ich sehe gute Möglichkeiten, in den kommenden Jahren auf Mallorca weiter zu wachsen“, ergänzte TUI-Vertriebsschef für Spanien, Sven Görrissen.
Der Düsseldorfer Reiseveranstalter Alltours hat erst vor wenigen Tagen zwei neue Hotelzukäufe bekannt gegeben. Damit stellt das Unternehmen über seine Tochter Allsun nun 17 Hotels auf Mallorca samt 10.000 Betten in Eigenregie – so viele wie kein anderer deutsche Reiseveranstalter auf Mallorca. Sieben dieser Hotels seien nach aufwendiger Renovierung erstmals in diesem Winter durchgehend geöffnet gewesen, sagte der Vorstand für Flugreisen, Markus Daldrup.
Für das anstehende Ostergeschäft seien aufgrund der hohen Nachfrage vier zusätzliche Flüge ins Programm genommen worden. Einer möglichen Rückkehr der Ökosteuer, wie sie wenige Monate vor den Wahlen auf den Balearen von der Linksopposition thematisiert wird, erteilten die deutschen Reiseveranstalter eine einhellige Absage.
Der balearische Ministerpräsident José Ramón Bauzá zeigte sich auf der ITB hochzufrieden über die Prognosen der deutschen Unternehmer. „Die Aussichten sind ausgesprochen gut“, sagte der Politiker gegenüber Medienvertretern der Inseln.
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