Kritiker halten das vorgelegte Projekt für überzogen. Foto: UH

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Die balearische Umweltschutzkommission hat sich gegen die Erweiterung des Freizeithafens von El Molinar ausgesprochen. Laut ihres Gutachtens hätten die aktuellen Planungen irreversible negative Folgen für das frühere Fischerviertel, das heute vor allem für seine Meerespromenade sowie Bars, Cafés und Restaurants bekannt ist.

Auch ein um 40 Prozent reduziertes Projektvolumen, wie es von den Initiatoren zuletzt vorgeschlagen wurde, halten die Mitglieder der Umweltschutzkommission städtebaulich für inakzeptabel. Ganz im Sinn der Anwohner, die seit Längerem gegen die Hafenpläne protestieren, ist im Gutachten von unabsehbaren "biologischen und sozio-ökonomischen Konsequenzen" die Rede.

Beim Club Marítimo del Molinar wird hingegen darauf hingewiesen, dass das Hafengelände dringend eine Erneuerung braucht, um die Bedingungen für eine Verlängerung der Konzession im Jahr 2018 zu erreichen. Falls sie nicht zum Zug kämen, befürchten sie das Auftauchen eines auswärtigen Investors, der möglicherweise weit größer planen würde als derzeit vorgesehen.

Die endgültige Entscheidung liegt nicht bei der Umweltschutzkommission, sondern bei der spanischen Küstenschutzbehörde, die sich bisher noch nicht eindeutig zu dem Konflikt geäußert hat. Eine Rolle werden aber auch die im Mai 2015 anstehenden Kommunalwahlen spielen. Falls die konservative Volkspartei PP ihre Mehrheit im Gemeinderat verliert, dürften die Projektgegner weiteres Oberwasser bekommen.