Der Weg in die Arbeitslosigkeit geht nach Entlassungen oft einher mit Prozessen vor dem Arbeitsgericht um Abfindungen. | Foto: Pere Bota

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Der Stellenabbau von Mitarbeitern im Zuge der Wirtschaftskrise und die damit einhergehenden Verfahren vor den Arbeitsgerichten auf Mallorca machen den Richtern immer mehr zu schaffen. Die Zahl der zu bearbeitenden Verfahren ist im ersten Quartal auf 9041 gestiegen. Das sind 142 mehr als vor einem Jahr, teilte die Justiz mit.

Allein zwischen Januar und März haben 2356 Arbeitnehmer gegen ihre Entlassung vor Gericht Einspruch eingelegt, ein größerer Teil von ihnen war bei dem in Schieflage geratenen Reisekonzern Orizonia beschäftigt gewesen.

Die Richter müssen vor allem über Entlassungen und ausstehende Gehaltszahlungen entscheiden. Hinzu kommen Streitfälle etwa um die Verschlechterung von Arbeitsbedingungen.

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Auch die beiden Kammern des Handelsgerichts auf den Balearen sind überlastet, etwa aufgrund der Insolvenz der Hotelgruppe Playa Sol (Ibiza), die allein 265 Einzelgesellschaften umfasst. Die Handelsgerichte bearbeiten derzeit 331 Insolvenzen, fast so viele wie in Madrid (356), wo es allerdings zwölf Kammern gibt. Die Inselgerichte beklagen von daher einen ausgeprägten Personalmangel.

Angesichts der langen Verfahrensdauer haben die Handelskammern auf Mallorca und Menorca sowie die balearische Anwaltskammer im Mai eine gemeinsame Schiedsstelle (IMIB) ins Leben gerufen. Sie soll als gemeinnütziger Berater und neutraler Vermittler bei Streitigkeiten im Zivil- und Handelsbereich einvernehmliche Lösungen für beide Seiten erarbeiten. Der Vorteil: Beide Seiten kommen rascher und mit weniger Ausgaben zu einem tragbaren Kompromiss ohne Sieger und Verlierer. Die Kosten der Schiedsstelle werden zu gleichen Teilen geteilt.

Die beiden Initiatoren richteten vorerst zwei Sitze der IMIB-Schiedsstelle ein, der eine in der Anwaltskammer in Palma, die andere in der Handelskammer, ebenfalls in Palma.