PALMA. OCIO. PRESENTACION DE LA MAQUETA DEL PARQUE TEMATICO QUE SE QUIRE CONSTRUIR EN MALLORCA. MAS FOTOS ENE L DISCO DEL 26-11-2003 | J. TORRES

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Gut ein Jahrzehnt nach ihrem ersten, vergeblichen Vorstoß will die dänische Theme Park Group (TPG) erneut ihr Glück versuchen, auf Mallorca einen Vergnügungspark zu installieren. Und anders als früher scheint ihr das Wohlwollen der Balearen-Regierung angesichts der anhaltenden Wirtschaftskrise sicher zu sein.

Denn das Projekt sieht Investitionen von 200 bis 300 Millionen Euro sowie die Schaffung von bis 800 Arbeitsplätzen in der Hochsaison vor. Allein während der drei- bis vierjährigen Bauzeit würden 2000 Arbeitsplätze entstehen, versprachen die Projektträger bei ihrer Zusammenkunft mit dem balearischen Ministerpräsidenten José Ramón Bauzá am vergangenen Dienstag.

Über den Standort des Themenparks wollte sich der Marketingdirektor des Projekts, Dean Sinclair, nicht eindeutig äußern. Er könne sowohl an der Playa de Palma als auch im Gemeindegebiet von Llucmajor angesiedelt werden. Festlegen wolle sich TPG erst in den kommenden Wochen.

Eine Info-Broschüre des Unternehmens, hinter dem vor allem skandinavische Investoren stehen, nennt jedoch das Grenzgebiet zwischen Llucmajor und Campos als Standort für das Vorhaben.

Der Park würde, sollte er die notwendigen Baugenehmigungen erhalten, eine Fläche von 100 bis 150 Hektar benötigen. Die Besucherzahlen werden auf jährlich 1,5 Millionen prognostiziert. Der Themenpark solle vor allem den Inselcharakter Mallorcas spielerisch herausstellen. Die Gestaltung werde in fünf Themenschwerpunkte gegliedert.

Ein Abschnitt wird der vorgeschichtlichen Talaiot-Bauweise der Insel nachempfunden sein, ein anderer Abschnitt stellt eine Abenteuerinsel mit Vulkanausbrüchen nach, ein dritter Mallorca zur Zeit der Piraten, ein weiterer Abschnitt ist von Dschungelmotiven geprägt. In allen Bereichen werden Attraktionen und Fahrgeschäfte, Wildwasserspektakel, Restaurants und Freizeitvergnügungen zu finden sein. Der projektierte Park solle das ganze Jahr über geöffnet haben.

Schon um das Jahr 2000 hatte sich die dänische Gruppe für das Projekt stark gemacht und einen Themenpark am Fuße von Incas Hausberg Puig de Santa Magdalena geplant. Angedacht waren eine Fläche von 80 Hektar und jährlich zwei Millionen Besucher. Damals verweigerte der von der UM präsidierte Inselrat die Erlaubnis. Der seinerzeitige Dezernent, Bartomeu Vicens, hatte Mallorcas neuen Flächennutzungsplan eben auf den Weg gebracht. „Der Plan sieht den Park nicht vor, weil wir ihn für nicht tragbar und unvereinbar mit unserem touristischen Modell halten."

2003 versuchten es die Dänen im Raum Calvià. Damals war Carlos Delgado, der heutige Tourismusminister, dort Bürgermeister. Ende 2004 erwarb TPG Medienberichten zufolge ein 32 Hektar großes Grundstück zwischen Son Ferrer und El Toro auf dem Gelände der Finca Can Vairet. Bald sollte der Baubeginn des auf ein Drittel reduzierten Parks erfolgen. Doch Hemmnisse durch Inselrat und Regierung vereitelten das Vorhaben. 2005 gab TPG Can Vairet wieder auf.

Jetzt, unter den neuen politischen Konstellationen, dürfte der dritte Anlauf der Dänen auf keinen nennenswerten Widerstand mehr stoßen. Im Gegenteil: Ministerpräsident Bauzá selbst hatte Privatinvestoren dazu aufgefordert, sich auf Mallorca zu engagieren und ihnen das Wohlwollen seiner Administration versprochen. Bezeichnend: Bei dem Treffen mit TPG waren auch Tourismusminister Delgado, Palmas Baudezernent Gigón und Llucmajors Bürgermeister Mulet anwesend.

Der Themenpark ist das jüngste (und millionenschwerste) Vorhaben in einer Reihe von Projekten, die die Regierung gemeinsam mit Privatinvestoren in den vergangenen Wochen bekannt gab. Hierzu zählen das Mega-Resort, das der Hotelkonzern Melià für 130 Millionen Euro in Magaluf errichten möchte ebenso wie ein Hotel- und Siedlungsprojekt, das arabische Investoren für 100 Millionen Euro bei Canyamel planen. In Ses Salines wiederum wollen argentinische Investoren für 20 Millionen Euro einen biblischen Themenpark verwirklichen.

Andere Initiatoren ziehen früher abgelehnte Pläne für Golfplätze und Urbanisationen hervor. Die Schubladen, so scheint es, werden belüftet.

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