Die Nummer eins der Welt, Novak Djokovic, tritt in Santa Ponça im Doppel-Wettbewerb an. | Mallorca Championships

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Normalerweise leben 10.000 Menschen im Küstenort Santa Ponça im Südwesten Mallorcas. Im Sommer sind es einige Tausend mehr. Urlauber, Zweithausbesitzer und Saisonarbeiter kommen. Von Samstag, 19. Juni, an dürfte das Leben noch ein bisschen mehr pulsieren. Auf der Tennis-Anlage des Mallorca Country Clubs steigt ein besonderes Event: ein Tennis-Turnier der Männer-Profis. 1700 Fans können jeden Tag zuschauen.

Mallorca: Zum ersten Mal schlagen Spieler auf Rasen unter Flutlicht auf

Der Wettbewerb ist zwar nur einer der niedrigsten der vier Kategorien auf der Tour, doch er hat eine Premiere zu bieten. Zum ersten Mal schlagen Spieler auf Rasen unter Flutlicht auf. Das gab es bisher nicht. Santa Ponça etabliert sich damit immer mehr im Turnierkalender. Die Veranstaltung war vier Jahre lang, von 2016 bis 2019, ein Turnier der Frauen. Vergangenen Sommer hätten erstmals Männer aufschlagen sollen. Doch die „Mallorca Championships” fielen coronabedingt aus.

Nun also dieses Jahr. Eine Woche lang kämpfen an der Avinguda del Golf 28 Spieler im Einzel um 250 Weltranglistenpunkte für den Sieger. Zum Vergleich: Für den Gewinn eines Turniers der höchsten Kategorie, ein Grand-Slam-Turnier wie Wimbledon oder Roland Garros gibt es 2000 Punkte. Topgesetzt auf Mallorca ist der Russe Daniil Medvedev, Nummer zwei der Welt (Stand bei allen 20. Juni). Im Doppel treten 16 Paare an.

Im Tennis ist es normal, ein Turnier mit einer Niederlage zu beenden

Punkte sind aber nicht alles: Es geht auch um Prestige. Darum, alle Spiele und das Turnier zu gewinnen. Im Tennis ist es normal, einen Wettbewerb mit einer Niederlage zu beenden. MM stellt vier Spieler vor, die eine Rolle spielen – und ungeschlagen bleiben könnten.

Novak Djokovic

Der Serbe ist die Nummer eins der Welt und tritt im Doppelwettbewerb an. Dass er bei diesem kleineren Turnier eine Woche vor Wimbledon spielt, ist eine Überraschung. Erklärbar ist diese dadurch, dass der „Djoker” sich zehn Tage lang auf den Gras-Plätzen in Santa Ponça auf das Rasen-Grand-Slam-Turnier vorbereitet. Doppel zu spielen ist nicht so anstrengend und bietet dennoch Spielpraxis. „Nole” siegte zuletzt bei den French Open in Paris. Er spielt am Freitagabend, bei der Eröffnung des Turniers, ein Show-Match. Djokovic spielt mit Feliciano López ein Doppel gegen den ehemaligen deutschen Profi Thommy Haas und früheren Wimbledon-Sieger Goran Ivanisevic. Der Kroate ist Djokovics Trainer.

Der Serbe Novak Djokovic trainierte am Donnerstag auf den Plätzen in Santa Ponça.

Dominic Thiem

Der Österreicher wollte eigentlich gar nicht auf Mallorca aufschlagen. Doch die Nummer fünf der Welt verlor bei den French Open in Paris in der ersten Runde und benötigt deshalb mehr Spielpraxis. Thiem, in der Wiener Neustadt geboren, hat 17 Turniere gewonnen.

Dominic Thiem stammt aus der Wiener Neustadt in Österreich.
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Darunter ist ein Sieg bei einem Grand-Slam-Turnier: Thiem gewann im vergangenen Jahr die US Open. Bei einem Rasen-Event triumphierte der 27-Jährige auch schon. Das war 2016 in Stuttgart.

Jan-Lennard Struff

Er ist der einzige Deutsche, der auf Mallorca aufschlägt – sofern sich nicht noch ein weiterer Teutone durch die Qualifikation ins Hauptfeld kämpft. Der Westfale hat noch kein Turnier (Stand: Mittwoch, 16. Juni) auf der Profi-Tour gewonnen. Und das obwohl der 31-Jährige seit 2009 Profi ist. Im Mai hätte es in München beinahe geklappt, doch Struff verlor im Finale in zwei Sätzen.

Jan-Lennard Struff hofft in Santa Ponça auf seinen ersten Turniersieg.

Der Belag in der bayerischen Landeshauptstadt ist Asche. Es ist auch der favorisierte Untergrund des Davis-Cup-Spielers, doch er spielt auch gut auf Rasen, Hartplatz und in der Halle. Kurzum: „Struffi”, wie viele ihn nennen, ist ein Allrounder.

Jaume Munar

Der Mann aus Santanyí, im Südosten Mallorcas gelegen, ist der Lokalmatador des Turniers. Der 24-Jährige ist seit 2014 Profi. Weder ein Finale noch einen Turniersieg stehen auf seiner Habenseite. Derzeit ist er die Nummer 69 der Welt.

Jaume Munar stammt aus Santanyí im Südosten Mallorcas.

Für Munar ist es ein Highlight, eine Woche „zu Hause” zu spielen, wie er sagt. „Ich bin sonst immer woanders auf der Welt unterwegs.” Munar hat Lust, vor seinen Leuten aufzutreten. „Ich bin überzeugt, dass ich auf Rasen gutes Tennis spielen kann.”

(aktualisiert am Samstag, 19. Juni, um 10.46 Uhr)