Auf dem freien Markt Tickets zu bekommen, dürfte schwierig sein. Atlético hat bereits fast 2000 Dauerkarten verkauft. Viel mehr Plätze gibt es in Son Malferit auch mit den in dieser Saison dauerhaft aufgebauten Zusatztribünen nicht.
Vor dem letzten Testspiel von Atlético Baleares am Samstag (4:0-Sieg gegen Santanyí) brauchte Club-Boss Ingo Volckmann nicht viel zu sagen. Bei seiner kurzen Ansprache war die Zielvorgabe klar: Diesmal soll der Aufstieg in die zweite Liga (Segunda A) gelingen. "Im vergangenen Jahr hatten wir viel Spaß. Mannschaft und Fans haben hart gekämpft. Diese Saison werden wir noch härter kämpfen, um den Aufstieg zu schaffen. Und der Traum, wieder in das Estadi Balear umzuziehen, rückt auch näher." Das wegen Baufälligkeit gesperrte Stadion an der Via Cintura, jahrzehntelang Heimat von Atlético, soll möglichst bald renoviert werden.
Atlético Baleares will aufsteigen. Und noch aus einem anderen Grund brennen die Spieler. Man kann die Nummer eins der Insel werden. Real Mallorca ist abgestiegen, beide Clubs treten jetzt auf Augenhöhe in der dritten Liga (Segunda B) an. Dass Real Mallorca den sofortigen Wiederaufstieg anstrebt, ist klar.
Die Liga steht in den Startlöchern. Atlético beginnt am Samstag, 19. August, um 19 Uhr zu Hause in Son Malferit gegen die B-Mannschaft von Villarreal. Real Mallorca bestreitet das erste Spiel auswärts - am Sonntag, 20. August, um 12 Uhr in Peralada.
Das sollten Fans zum Aufstieg wissen: Auch für das Team, das nach den bevorstehenden 38 Punktspielen Erster ist, steht der Aufstieg noch nicht fest. Denn der Modus ist kompliziert.
Die Segunda B besteht aus vier Staffeln à 20 Teams (Real und Atlético spielen in Staffel drei). Für die Teilnahme an der Play-off-Runde reicht Platz vier in der jeweiligen Staffel. Die vier Ersten spielen dann zwei Aufsteiger aus. Die unterlegenen Ersten werden wieder mit den anderen Play-off-Clubs vereinigt. Dann geht es um zwei weitere Aufstiegsplätze.
Theoretisch könnte also sowohl Real Mallorca, als auch Atlético Baleares in der Saison 2018/19 zweitklassig spielen. Dazu müssten beide Teams unter die ersten vier der Staffel drei kommen und dann braucht es noch das nötige Glück ...
In der besagten Staffel gilt Real Mallorca als Favorit auf die Play-offs. Das von Trainer Vicente Moreno fast komplett neu zusammengestellte Team kam durchweg siegreich durch die Vorbereitung. Am vergangenen Samstag konnte man beim ersten Auftritt im heimischen Stadion in Palmas Stadtteil Son Moix Zweitligist Sevilla Atlético im Spiel um den Stadtpokal "Ciutat de Palma" schlagen. Allerdings kamen die Gastgeber in der regulären Spielzeit über ein 1:1-Unentschieden nicht hinaus und mussten den Sieg im Elfmeterschießen klarmachen.
Real Mallorca zählt wie gesagt zum engeren Favoritenkreis, nicht zuletzt, weil der Kader stark zusammengestellt erscheint. Der für die dritte Liga große Name des langjährigen Erstligaclubs bringt jedoch auch eine Bürde mit sich: Die Kontrahenten dürften gegen das Team von der Insel immer noch ein kleines Stück weit mehr motiviert sein. Neben Real Mallorca ist der FC Elche, zusammen mit den Inselkickern in der vergangenen Saison abgestiegen, Top-Favorit.
Die Staffel drei der Segunda B ist wohl wieder ziemlich ausgeglichen. Einiges erwartet werden darf jedoch von Atlético Baleares, Hércules Alicante und Sabadell, vielleicht auch von Alcoyano. Ungewiss ist, wie die B-Mannschaften des FC Valencia (Valencia Mestalla) und Villarreal auftreten werden, da dort nicht nur die Trainer gewechselt haben, sondern es auch noch viele weitere Veränderungen im jeweiligen Mannschaftsgefüge gab.
Bei Atlético Baleares verbreitet nicht nur der Boss Volckmann Aufbruchstimmung. Mit Armando de la Morana ist ein junger Trainer gekommen, der sich weiterentwickeln will und in den vergangenen Jahren wichtige Positionen in der Jugendabteilung von Atlético Madrid besetzt hat. Zusammen mit Sportdirektor Patrick Messow hat de la Morena den Kader in den letzten Wochen ergänzt und zudem einige Spieler aussortiert. Der Club, bei dem den Großteil der vergangenen Saison noch der frühere Nationalspieler Christian Ziege als Trainer an der Seitenlinie stand, ist nicht mehr ganz so deutsch wie früher. Aber doch noch ein wenig: Der Stuttgarter Carl Klaus hofft weiterhin auf möglichst viele Einsätze im Tor. Die beiden früheren Bundesliga-Profis Marcel Ndjeng und Malik Fathi sind weiterhin mit von der Partie. Und auch den Mallorquiner Guillermo Vallori, langjähriger Publikumsliebling des TSV 1860 München, kennen viele deutsche Fußballfans noch.
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