Die Trennung von Fernando Vázquez hatte sich seit Wochen abgezeichnet. Der erfahrene Coach (trainerte unter anderem schon Betis Sevilla, Rayo Vallecano und Deportivo La Coruña) war im Januar als Nachfolger von Pepe Gálvez zu den Inselkickern gekommen. Unter Vázquez konnte der Abstieg aus der zweiten in die dritte Liga verhindert werden. Anspruch von Real Mallorca ist aber, wieder in der Primera División zu spielen.
Vom Aufstieg ist das Team jedoch weit entfernt. Nach 18 Spieltagen belegt man den 17. Tabellenplatz und hat 19 Punkte. Auf diese Zahl kommt auch Mirandés auf Rang 19, dem ersten Abstiegsplatz. Zur Aufstiegsrunde fehlen jetzt schon fünf Punkte.
Fernando Vázquez hatte gute Voraussetzungen. Im Gegensatz zu den meisten seiner Vorgänger konnte er an der Zusammenstellung des Teams mitwirken und die komplette Vorbereitung nutzen, um eine Mannschaft zu formen. Es wirkte allerdings, als wäre er nie richtig angekommen. Kritiker bemängelten, bei Vázquez sei kein Plan zu erkennen. Auch das Verhältnis des 62-Jährigen zu den Fans war längst hinüber. Die Reaktionen der Anhänger bei der bitteren 0:3-Heimniederlage am Sonntag gegen Valladolid (Buh-Rufe, "Vázquez raus!"-Rufe) brachten möglicherweise das Fass zum Überlaufen. Club-Manager Maheta Molango erklärte bei der Präsentation von Olaizola: "Es war Zeit, Entscheidungen zu fällen und zu wechseln."
Für Fernando Vázquez endet damit sein zweites Engagement bei Real Mallorca. Er hat den Inselclub bereits in der Spielzeit 1999/2000 trainiert, damals noch in der ersten Liga.
Mit Javier Olaizola tritt ein Publimunsliebling erneut ins Rampenlicht. Er hat bisher die zweite Mannschaft von Real Mallorca betreut, mit der ihm vor der laufenden Saison der Wiederaufstieg in die dritte Liga (Segunda B) gelang. Vor allem ist der einstige Abwehrmann den Fans aber noch als Spieler im Gedächtnis. Er stand von 1999 bis 2004 für die Inselkicker auf dem Rasen und bestritt 272 Partien. Olaizola, der lange Zeit Kapitän des Teams war, stieg mit Real Mallorca 1997 in die Primera División auf, spielte in der Champions League, stand im letzten Finale des Europapokals der Pokalsieger, das die Inselkicker 1999 in Birmingham gegen Lazio Rom verloren.
Javier Olaizola übernimmt zum zweiten Mal als Cheftrainer Verantwortung für Real Mallorca. 2014 ersetzte er im schärfsten Abstiegskampf drei Spieltage vor Schluss Lluís Carreras und konnte mit dem Club die Klasse halten.
Bei seiner Präsentation wollte Olaizola kein konkretes Saisonziel ausgeben, er denke "von Spiel zu Spiel". Der Real-Mallorca-Veteran machte aber deutlich, dass er mit vollem Einsatz und viel Herzblut an die Arbeit gehen werde. Vor allem will er genau das auch von seinen Spielern einfordern. "Es ist, als hätte mich ein Sohn angerufen, weil er Hilfe benötigt. Ich habe die Pflicht das zu machen und ihm alles zu geben, was er braucht", beschreibt Olaizola seine Gefühlslage. Er bringt als Co-Trainer Julián Robles mit, den er schon bei Mallorca B an seiner Seite hatte. Robles ist ebenfalls ein ehemaliger Real-Mallorca-Profi. (nimü)
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