Bereits als Kind erklomm der Jubilar mit seinen Freunden den Hausberg San Salvador von Felanitx. Schon damals war er mit seinem Fahrrad wie verwachsen. 1929, mit drei Jahren fuhr er auf seinem Dreirad den Erwachsenen zwischen den Beinen herum. Der Aufstieg aufs Zweirad war nur eine Frage des Tempos. Mit 13 Jahren gewann er sein erstes Radrennen, von Felanitx nach S'Horta. Der Erfolg bildete den Auftakt zu mehr als 1500 Siegen, die der Profisportler in sechs Jahrzehnten einfuhr. Seine Weltmeister-Trikots brachte Timoner stets der Jungfrau vom Kloster San Salvador. Er war sicher, sie habe einen nicht unerheblichen Beitrag zu seinen Siegen geleistet. Die Leibchen sind noch heute in dem Kloster zu bewundern.
Timoners Erfolge bescherten ihm Fans auf der ganzen Welt, so auch das deutsche Ehepaar Ruth und Klaus Reutter, das Anfang März drei Wochen in Cala Murada verbrachte und sich bei einem sonntäglichen Marktbesuch in Felanitx entschloss, Guillermo Timoner zu Hause zu besuchen. Bei einem Apotheker, in einer Tankstelle und in einem Gasthaus fragten sie nach dem Rad-Idol, ein Autofahrer gab den Reutters schließlich den entscheidenden Tipp, und so gelangten sie zu Timoners Wohnhaus.
Bei einem ersten Versuch trafen sie dort niemanden an, kehrten aber tags darauf zurück und stießen tatsächlich auf den ehemaligen Radprofi.
Ganz zur Freude der beiden führte sie dieser bereitwillig durch seine Wohnung und zeigte ihnen voller Stolz Pokale, Ehrungen, Zeitungsausschnitte und Fotos. "Zudem hatten wir das Glück, seine Frau und Tochter sowie die Enkelin mit deren Mann und Tochter kennenzulernen", erklärt Klaus Reutter. Für die Radsportfans aus Deutschland sicher ein unvergessliches Erlebnis und für Timoner ein schöner Auftakt in ein neues Lebensjahrzehnt.
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