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Er sieht aus wie ein Delfin ohne Flossen und bringt ein ordentliches Gewicht auf die Waage: Der "Seabob" wiegt stattliche 64 Kilogramm und erweist sich beim Transport vom Auto zum Boot als schweißtreibende Angelegenheit. Robin Leoson beruhigt: Das Gewicht macht sich im Wasser nicht bemerkbar, der Seabob schwimmt von allein.

Der Wasserscooter mit Delfinoptik hatte es Leoson schon angetan, als das Sportgerät noch Delfjet hieß. Die Erfindung des Stuttgarter Tüftlers Jürgen Grimmeisen wurde buchstäblich in der Garage erfunden.

Die Idee: Gelenkt wird dieser Scooter intuitiv mit den Füßen und dem Körper. Kommerziell wurde die erste Version jedoch ein Flop. Der moderne Seabob wurde noch einmal umdesignt und bekam einen stärkeren, dem Jetski ähnlichen Wasserstrahlantrieb. Damit bringt es das Gerät auf stattliche 25 Stundenkilometer über und 20 Stundenkilometer unter Wasser. Hört sich wenig an, ist es aber nicht. "Das ist in etwa so, als wenn du mit dem Motorrad 200 Stundenkilometer auf der Autobahn fährst, aber ohne Helm", sagt Leoson. Er macht mich neugierig.

Mit seinem Daycruiser fährt er mich und einige seiner Freunde zu einer Bucht vor Cala Rajada. Die Erklärung vor Benutzung der Bobs fällt kurz aus, denn es gibt nur drei Bedienelemente: Zwei Griffe mit jeweils einem Knopf im Griffkopf sowie einen Hebel zum Gas geben im vorderen Bereich, gewissermaßen dem Delfinkopf. Mit den beiden Knöpfen kann man die Kraft des Motors von zehn bis 100 Prozent hoch (rechts) und herunter (links) regulieren. Ansonsten empfiehlt sich eine Taucherbrille, vor allem, wenn es unter Wasser geht.

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Ich merke beim ersten Gasgeben, dass mein kleiner Delfin eine beachtliche Kraft hat. Die Badehose bleibt gerade so am Mann, als "Bob" mich eine Runde ums Boot durch das Wasser zieht. Richtig interessant wird das Abtauchen, das man durch Abknicken der Beine sowie die Verlagerung des Körpergewichts nach unten erreicht.

Ich begreife nun den Sinn der Taucherbrille: Das Wasser drückt die Brille auf das Gesicht und die Backenmuskulatur samt Haut nach hinten, so dass ich nach wenigen Sekunden das Tempo rausnehme und den Seabob nach oben ziehe. Gemeinsam durchstoßen wir die Wasseroberfläche, was mir Gelegenheit zum Durchatmen gibt. Für ungeübte Taucher haben die Seabobs eine eingebaute Sensorbremse: Ab drei Meter stoppt der Motor und Seabob und Schwimmer driften wieder nach oben.

Der kleine Delfin kann auch mit Tauchausrüstung genutzt werden, dann steht einem ausführlichen Rundkurs über dem Meeresboden nichts im Wege, denn geräuscharm sind sie auch. In Kürze kommt ein neues abgespecktes Modell auf den Markt. Der Seabob soll dann nur noch die Hälfte wiegen. Vermutlich wird er dafür an Geschwindigkeit zulegen und die Gesichtsmassage intensivieren.

INFO

http://www.seabobbase.com/