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Im spanischen Fußball hat die Symbolik eine große Bedeutung. So folgt etwa das Geschehen auf den Ehrentribünen der Stadien einer genauen Inszenierung: Wer wo zu sitzen und wie man sich zu verhalten hat, ist genauestens vorgeschrieben.

Entsprechend groß war die Erwartung vor dem ersten öffentlichen Aufeinandertreffen der Verwaltungsratsmitglieder des Klubs seit der Eskalation des Machtkampfes. Der deutsche Utz Claassen hat die Klubführung in Person von Llorenç Serra Ferrer und Jaume Cladera verklagt.

Der Deutsche, dem 20 Prozent der Klubanteile gehören, betrat am Sonntagnachmittag als Letzer die Ehrentribüne, als das Spiel gegen Atlético Madrid bereits begonnen hatte. Einige Verwaltungsratsmitglieder hatten für den Fall seines Erscheinens damit gedroht, die Loge zu verlassen – was zweifellos als schwerer Affront gewertet worden wäre.

Zwar blieben sowohl Cladera, als auch Serra Ferrer an ihrem Platz, die Atmosphäre war jedoch extrem unterkühlt, als sich Claassen näherte. Der Deutsche reichte beiden die Hand – Cladera allerdings verweigerte ihm den Handschlag.

"Das sagt viel aus über das Verhalten des Präsidenten und über seine Erziehung", sagte Claassen einem Bericht der Tageszeitung "Ultima Hora" zufolge später. Der Deutsche wirft der Klubführung vor, ihn beim Kauf seiner Anteile betrogen und einen überteuerten Preis von ihm kassiert zu haben. 

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Claassen verfolgte das Spiel dann ganz am Rand sitzend, neben dem Vorsitzenden des balearischen Fußball-Verbandes Miquel Bestard – diesen Platz hatte ihm die Protokollabteilung des Klubs zugewiesen.

Während es auf der Ehrentribüne also um Außersportliches ging, konnte die Mannschaft auf dem Rasen drei wichtige Punkte im Abstiegskampf erringen. Gegen Atlético Madrid kam Real Mallorca zu einem 2:1-Sieg.

In einer turbulenten Phase nach dem Seitenwechsel gingen die Inselkicker mit 2:0 in Führung. Erst erzielte Atléticos Godín ein Eigentor (46. Minute), dann baute Mallorcas Perera die Führung aus (49.).

Zwei Minuten später dann sah Abwehrspieler Iván Ramis wegen eines Handspiels die rote Karte. Den anschließenden Elfmeter hielt Mallorcas Keeper Aouate.

Mit Glück und eifriger Verteidigungsarbeit brachten die Inselkicker den Vorsprung trotz Unterzahl über die Zeit. Atlético schaffte nur noch den Anschlusstreffer durch Falcao (65.).

Am Mittwochabend (20 Uhr) müssen die Inselkicker nun bei Sporting Gijón antreten, bevor dann am Samstag, 24. März, der große FC Barcelona nach Palma kommt (18 Uhr).