URBANER ERLEBNISRAUM

Urlauber in der eigenen Stadt: Palma will von Bewohnern "neu entdeckt" werden

Hauptstadtbewohner dürfen nach dem Willen der Tourismusstrategen im Rathaus künftig an der touristischen Infrastruktur stärker teilhaben. An einem dazugehörigen Webauftritt wird derzeit gearbeitet.

Als Einwohner verliert man die Sehenswürdigkeiten seiner Stadt oft aus den Augen. Eine neue Initiative der Stadt Palma will dem entgegenwirken. | Julián Aguirre

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Palma möchte von seinen Einwohnern „wiederentdeckt" werden: Die städtische Tourismusstiftung Fundació Turisme Palma 365 will Bewohner der Mallorca-Metropole künftig "kostenlos oder zu symbolischen Preisen" an die touristischen Angebote ihrer Stadt heranführen. Ziel sei es, dass Einheimische Palma "neu wahrnehmen und die örtliche Tourismus-Infrastruktur als Teil ihres urbanen Erlebnisraums erleben", gab die Marketingeinrichtung am Freitag bekannt.

Geplant ist demnach eine interaktive Webplattform, für deren Entwicklung die Tourismusstiftung 90.000 Euro locker zu machen gedenkt. Auf dieser sollen Einwohner einen Überblick über verfügbare Aktivitäten wie Konzerte, Workshops, Gastro-Events und Ausstellungen erhalten – und zwar ausdrücklich in der Nebensaison außerhalb der Sommermonate Juni, Juli und August.

„Wir möchten den Bewohnern ermöglichen, Hoteldienstleistungen und touristische Infrastrukturen als zugängliches Angebot zu genießen", erklärte ein Sprecher der Tourismusstiftung. Die Webseite wird zweisprachig auf Spanisch und Katalanisch erscheinen und neben Veranstaltungen auch Informationen über hoteleigene Spas, Terrassen und Restaurants bereitstellen.

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Die Initiative orientiert sich an ähnlichen Projekten in Barcelona und Madrid. Während Barcelona bereits mit MésQHotels einen Freizeitguide für Hotelangebote vorweisen kann, veranstaltet Madrid regelmäßig seine Hotel Week mit zahlreichen Aktivitäten, die auch Nicht-Gästen zur Verfügung stehen.

Ein besonderer Fokus liegt auf dem historischen Stadtkern Palmas, wo sich zahlreiche hochklassige Herbergen angesiedelt haben. Die Tourismusstrategen der Stadt wollen mit der Initiative erreichen, dass diese Einrichtungen nicht nur als touristische Infrastruktur, sondern von den Bürgern als "integraler Bestandteil des urbanen Erlebnisraums" wahrgenommen werden.

Die Tourismusstiftung verfolgt dabei eine klare Strategie: Sie will das Zugehörigkeitsgefühl der Einwohner zu ihrer Stadt stärken und gleichzeitig die vielfältigen kulturellen und infrastrukturellen Möglichkeiten, die längst nicht nur für Besucher konzipiert sind, sichtbar machen.