Die AfD-Chefin Alice Weidel soll vor einem Anschlag in Deutschland nach Mallorca geflüchtet sein. | Wikimedia Commons/ Olaf Kosinsky

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Rund um die AfD-Chefin Alice Weidel kocht in der deutschen Medienwelt aktuell ein Skandal hoch. Dabei steht die Frage im Raum: Musste sie wegen eines mutmaßlichen Anschlags untertauchen oder hat sie sich einfach ein paar Tage Urlaub auf Mallorca gegönnt? Konkret soll sie sich in diesen Tagen – zusammen mit ihrer Lebensgefährtin und den beiden Söhnen – an der Ostküste der Insel aufhalten. Das hatte das Nachrichtenmagazin "Spiegel" exklusiv erfahren und als Erstes darüber berichtet. Die Familie war in einem Strandlokal auf Mallorca gesichtet worden. Der persönliche Sprecher von Alice Weidel bestätigte diesen Umstand.

"Es ist korrekt, Frau Weidel hat sich mit ihrer Familie zum besagten Zeitpunkt (Anm. d. Red.: Dienstag, 3. Oktober) auf Mallorca aufgehalten", zitiert der "Spiegel" ihren Sprecher. Aber was waren ihre Motive und musste die AfD-Politikerin wirklich um ihr Leben fürchten? Denn Alice Weidel hatte einen öffentlichen Auftritt in Deutschland am Tag der Deutschen Einheit abgesagt – und zwar wegen einer angeblichen Anschlagsdrohung. Eigentlich sollte sie in einem kleinen Dorf in Thüringen auftreten, sendete stattdessen aber nur eine Videobotschaft. Darin soll die AfD-Chefin gesagt haben: "Ich würde nichts lieber tun, als heute bei euch zu sein, aber ich kann es leider nicht."

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Angeblich seien sie und ihre Familie in einem sogenannten "Safehouse" untergebracht worden, hieß es aus AfD-Kreisen. Es habe ernsthafte Bedenken um das Wohl der Familie gegeben, deshalb seien die vier "von Sicherheitsbehörden aus ihrer privaten Wohnung an einen sicheren Ort" gebracht worden. Die Videobotschaft wirkte, als würde Weidel ihre Botschaft direkt aus dem Safehouse der Polizei senden, schreibt der "Spiegel" und weiter: "Tatsächlich weilte sie zum Zeitpunkt des Wahlkampfauftritts auf der Ferieninsel Mallorca." Auch die Polizei bestätigte, dass es zehn Tage vor der Wahlkampfveranstaltung einen Einsatz rund um Alice Weidel in ihrem Wohnort in der Schweiz gegeben hatte. Details nannte sie aber nicht. Nach diesem "doch sehr aufrührenden Ereignis" sei die Familie der Empfehlung gefolgt, "einige Zeit ihrer häuslichen Umgebung fernzubleiben, welche ein mutmaßliches Anschlagsziel war", zitiert der "Spiegel" den Sprecher von Alice Weidel.

Und möglicherweise hat sich der Anschlag, den die Politikerin fürchtete, doch ereignet. Denn am Mittwochabend hat die AfD in Bayern einen "tätlichen Angriff" auf ihren Politiker Chrupalla gemeldet. Der AfD-Bundesvorsitzende sei nach einem Wahlkampfauftritt in Ingolstadt ins Krankenhaus eingeliefert worden und musste auf die Intensivstation. Was genau ihm dabei widerfahren sein soll, ist noch unklar. "Die Kriminalpolizei ermittelt jetzt, ob Dritte für den Vorfall verantwortlich sein könnten, sieht bisher aber keine Hinweise", meldete der Mitteldeutsche Rundfunk am Donnerstagmorgen. In Bayern wird am Sonntag ein neuer Landtag gewählt.