Der Prostitution wurd vor allem in Privaträumen nachgegangen. | Ultima Hora

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Die Regierung von Mallorca und den Nachbarinseln will der Prostitution mit mehr Nachdruck beikommen. Deswegen planen die Sozialisten, die die Mehrheit im Linksbündnis stellen, das älteste Gewerbe der Welt per Verordnung mit sexueller Gewalt gleichzustellen. Damit würde die Prostitution offiziell als unvereinbar mit den Menschenrechten gesehen.

Angedacht ist laut einer Meldung der MM-Schwesterzeitung Ultima Hora, das Regionalparlament darüber abstimmen zu lassen und dann in Zusammenarbeit mit den Inselräten und Gemeinden eine verschärfte Verordnung zu erlassen. Damit sollen vor allem Zuhälter, die Prostituierte ausbeuten, in die Enge getrieben werden.

Die Prostitution ist in den vergangenen Jahren vor allem wegen der Corona-Pandemie weitgehend von den Straßen der Hauptstadt Palma verschwunden, findet aber offiziellen Angaben zufolge verstärkt im privaten Bereich statt. Das ist eines der Ergebnisse des Jahresberichtes 2021 der drei Hilfsorganisationen Rotes Kreuz, Médicos del Mundo und Casal Petit, die im vergangenen Jahr 1396 Personen betreut haben.

Bei 93 Prozent der Personen, die im vergangenen Jahr von den Hilfsorganisationen betreut wurden, handelt es sich um Frauen, bei vier Prozent um Transvestiten und bei zwei Prozent um Männer. 92 Prozent der Prostituierten sind im Ausland geboren, die am stärksten vertretenen Nationalitäten sind Kolumbien, Nigeria und Brasilien.