Mediziner verweisen darauf, dass eine Menstruation an sich nicht schmerzhaft sei. Ist sie es doch, dann habe dies andere gesundheitliche Ursachen, die dann von Fachärzten zu ermitteln seien.
Elena Jiménez, Fachärztin der Klinik Son Espases, bestätigt, dass es sich in solchen Fällen um Schmerzen handelt, die das Alltagsleben stark beeinträchtigen „und auch mit Ibuprofen nicht verschwinden". Als Beispiel für den deutlichen Unterschied nannte sie Kopfschmerzen und Migräne. Letztere sei sehr wohl vom Gesundheitssystem als Krankheit anerkannt und geregelt. Die Medizinerin betont: „Starke Schmerzen erfordern eine medizinische Kontrolle.”
Xisca Garí, stellvertretende Generalsekretärin der Gewerkschaft UGT, sieht das ähnlich. Wenn man sich wegen einer Krankheit nicht wohlfühle, sei eine Krankschreibung der gängige Weg. Gleichwohl sieht die Gewerkschafterin das Regierungsvorhaben mit gemischten Gefühlen. Garí befürchtet, dass die geplante Regelung zu noch mehr Diskriminierung von Frauen bei der Jobsuche führen könnte, "und davon haben wir schon zur Genüge, zum Beispiel bei Mutterschaft", betont sie.
Weiter hat Garí Sorge, dass der Gesetzentwurf am Arbeitsplatz "Macho-Verhalten" fördern könnte. "Das Einzige, was noch fehlt, ist, dass man sich über eine kranke Frau lustig macht mit Sprüchen wie 'sie hat ihre Tage'.”
Mit dem Verweis, dass der Gesetzesentwurf noch in der Schwebe ist, wollte sich der balearische Arbeitgeberverband zu einer Umfrage der spanischen MM-Schwesterzeitung Ultima Hora nicht äußern.
Die spanische Staatssekretärin für Gleichstellung, Ángela Rodríguez, hatte am Freitag in Palma bestätigt, dass das Gesetz über den Schwangerschaftsabbruch, das der Ministerrat am kommenden Dienstag verabschieden will, eine Freistellung von der Arbeit bei Menstruationsbeschwerden ohne Begrenzung der Anzahl der Tage vorsieht.
Darüber hinaus will der spanische Zentralregierung die Mehrwertsteuer von 10 Prozent auf Damenhygieneprodukte wie Damenbinden und Tampons abschaffen.
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