Hat keine Lust mehr auf politischen Streit: Pi-Chef Jaume Font. | T. Ayuga

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Völlig überraschend ist am Dienstag Jaume Font, der Vorsitzende der Regionalpartei El Pi, zurückgetreten. Hintergrund ist offenbar ein parteiinterner Streit um die programmatische Ausrichtung des Bündnisses. Seinen Sitz im Balearen-Parlament will der 58-Jährige allerdings behalten.

Jaume Font Font war unter anderem Umweltminister im Kabinett des ehemaligen Ministerpräsidenten Jaume Matas, gehörte damals noch der konservativen PP an. Der Gastronom aus Inca und ehemalige Bürgermeister von Sa Pobla gründete 2011 dann seine eigene regionalistische Partei, die er zunächst "Lliga Regionalista", später dann El Pi nannte.

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2015 gelang El Pi mit knapp 8 Prozent der Wählerstimmen der Einzug mit drei Abgeordneten ins Balearen-Parlament. Auch bei den Regionalwahlen 2019 bekam die pragmatische Mitte-Partei drei Sitze, rutschte aber bei den Wählerstimmen auf knapp über 7 Prozent ab, woran sich wohl auch der Richtungsstreit entzündete.

Mehrfach war El Pi im Vorfeld der Regionalwahlen als möglicher "Königsmacher" gehandelt worden, der mit seinen drei Sitzen entweder einem Linkspakt aus PSOE, Podemos und Més oder einem Rechtsbündnis aus PP, Ciudadanos und Vox an die Macht verhelfen könnte.

Dazu kam es aber nicht, weil Rot-Rot-Grün jeweils genügend Stimmen für eine eigene Mehrheit erhielt und die Konservativen selbst mit El Pi nicht an die Macht gelangen konnten. (cze)