Auch der umstrittene Stierlauf von Fornalutx wird nur noch unter verschärften Bedingungen stattfinden können, soll aber weiterhin existieren, auch weil sich die Sozialisten in dem Tramuntana-Dorf nicht dazu durchringen konnten, dagegen zu stimmen. Allerdings soll der Stier nicht mehr an einem Seil durch die Gassen gezogen werden, sondern auf einem Gelände frei laufen können. Das Tier nach dem "Correbou" zu schlachten, ist ebenfalls verboten. Vielmehr sollen sich Veterinärmediziner seiner annehmen.
Für den neuen Passus im Tierschutzgesetz votierten bei der Abstimmung im Balearen-Parlament die linken Regierungsparteien PSOE und sowie die Protestpartei Podests. Dagegen stimmten die konservative PP und die liberalen Parteien, deren Vertreter darauf hinwiesen, die Novelle werde ohnehin vom Obersten Gerichtshof gekippt, schließlich gehe es um ein nationales Kulturgut. Tatsächlich war 2013 in Madrid ein Gesetz verabschiedet worden, das Corridas als "immaterielles Kulturgut" unter Schutz stellt.
Die PP-Regierung in der Hauptstadt scheint bei ihrer Linie bleiben zu wollen: Am Dienstag kündigte sie an, rechtlich gegen das Balearen-Gesetz vorzugehen und es vom Verfassungsgericht prüfen zu lassen. Nicht nur inhaltlich stimme man nicht mit der Linie des "Govern" überein, vor allem hätten sich die Balearen über Zuständigkeiten der Regierung Rajoy hinweggesetzt. Der Erlass solcher Gesetze falle nicht in den Kompetenzbereich einer Landesregierung. Auch eine Pro-Stierkampf-Stiftung kündigte an, rechtliche Schritte einleiten zu wollen.
In Palma sind unterdessen zwei Stierkämpfe angekündigt. Jeweils donnerstags, am 27. Juli und am 3. August, sollen in der Stierkampfarena "Corridas" stattfinden. Da das neue Gesetz noch nicht in Kraft ist, wird bei beiden noch Blut fließen.
4 Kommentare
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Ich mag auch kein Blut sehen!
welche Relacion @ Carlos ?
Relación con las corridas de toros!
Die Umfrage zeigt die Mehrheitsmeinungen eindeutig. Danke!