Besonders deutlich wurde das am Dienstag in der Debatte "zur Lage der Nation" im Stadtrat von Palma. Der zukünftige Bürgermeister Antoni Noguera (Més), der nach einer Koalitionsvereinbarung Ende Juni Amtsinhaber José Hila (PSOE) ablöst, erklärte, dass inzwischen auf sechs Einwohner ein Tourist komme. Hotels und meist illegale Ferienwohnen hätten insgesamt rund 69.000 Betten, das entspreche 16 Prozent der Bevölkerung. "Mit den Kreuzfahrt-Passagieren und den Tagestouristen haben wir in diesem Sommer täglich bis zu 100.000 Touristen in der Stadt", meinte Noguera. Und fragte: "Ist das ein nachhaltiges und zukünftsträchtiges Modell?" Noguera hatte sich schon wiederholt dafür ausgesprochen, die private Ferienvermietung weitgehend zu verbieten.
Der amtierende Bürgermeister José Hila, in der Regel deutlich moderater als Noguera, plädierte dafür, jene Ferienvermietung zu limitieren, die sich in Händen von "Spekulanten" befinde. "Sonst platzt eine neue Immobilienblase im Gesicht der Schwächsten." Und die Sprecherin von Podemos, Antònia Martín, meinte: "Wir haben ein untragbares Modell, eine touristische Monokultur, die Land zerstört und von der nur eine Minderheit profitiert."
Margalida Durán, Sprecherin der oppositionellen PP, beschuldigte den Linkspakt, den Gast als einen Feind, einen Eindringling darzustellen. Außerdem kritisierte sie die angekündigte Reglementierung der Straßencafés, die 1000 Arbeitsplätze kosten werde.
9 Kommentare
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Des Problems Lösung: An den Zufahrten nach Palma de Mallorca sowas wie Mautstellen aufbauen und von den offenbar in Mallorca ungeliebten Urlaubern pro Person sagen wir mal € 10,-- /Tag Eintritt abcashen. Das Problem wäre damit gelöst.
Allgem.Meinung. Wenn man sich mal ausführlich mit vielen Berichten über die Handlungsunfähigkeit von Kommunen auf der Insel genauer befasst, die von den Medien beklagt werden, erkennt man ganz klar, es sind dort keine qualifizierten Fachkräfte beschäftigt, die entsprechend einer mehr-jährigen Ausbildung in der Lage sind, die ihnen zur Vfgg. stehenden Gesetze und Verordnungen anzuwenden und auch durch zu setzen. In DE müssen kommunale Mitarbeiter in den höhren Diensten mindestens Dipl. Verwaltungswirt sein. Ihnen wäre z.B. der Chrash um die 110 Benimmregeln nicht passiert, vor Gericht nicht bestehen zu können. Es hätte geklappt, wenn man alles konsequent vorher auch zuende gedacht hätte. Die Blamage wurde noch dadurch auf den Gipfel getrieben, als sie die Bussgelder zurück erstatten mussten. Unfassbare Klatsche..Jetzt hampeln sie mit einzelnen Massnahmen regional herum, statt einfach die vom Gericht beklagten Fehler zu beseiitgen und sie dann wieder einzusetzen.
MarieJosé, im Artikel werden die Probleme Ihrer Kommune beklagt und nicht die anderer Einrichtungen. Also was wollen Sie denn? Kümmern Sie sich besser um Lösungen und alles wird gut. Falls Sie nicht wissen, was gut ausgebildete Tourismusmanager in der Schweiz oder Österreich erfolgreich machen, dann informieren Sie sich mal darüber und welche Fachkenntnisse es dazu braucht, die in Palma doch fehlen sonst gäbe es ja nicht diesen Artikel.
"""Experten ggf aus DE oder Schweiz", Euere Wichtigtuerei geht uns hier derart auf die Nerven, wann begreift Ihr das endlich!
Servus Mike, dem stimme ich voll zu. Ausserdem soll die Kommune nicht jammern, sondern durch ein kluges Management eines anzustellenden Experten, ggf. aus DE oder Schweiz, kann mögliche Probleme verhindern. Allein Jammern und Millionen Umsätze machen und Steuern einnehmen, nützt nichts.
Sara, deine angedachte Begrenzung würde den hier lebenden Residenten und Langzeitmietern, die auf dem Wohnungsmarkt nicht mehr fündig werden, oder demnächst exorbitante Mieterhöhungen zu erwarten haben, NULL helfen.
@Sara Ich glaube die lassen nicht viel auf der Insel, wenn sie hier nur ein paar Stunden von Bord gehen dürfen/können. Aber wenn ich , auch hier im MM lese wie toll es doch ist, dass immer mehr Kreuzfahrtschiffe Palma anlaufen, sollte sich der designierte Bürgermeister, hier für eine Obergrenze stark machen. Nur wo liegt die?Liegegebühren bringen ja Geld in die Kasse, da spielt der Umweltschutz keine Rolle.Frage mich, was die Mietwagen an Ausstoss beitragen, die ja nun nicht 24 Stunden am Tag unterwegs sind, sondern die 3 - 7 wie angekündigt -300 m Riesen, die dort vor Anker sind so an Umweltbelastung auslösen.Walter
Ferienvermietung in den Griff zu bekommen erachte ich als schwierig. Eine sehr pragmatische Stellschraube die Touristenzahl zu reduzieren waere die Begrenzung der hier fest machenden Kreuzfahrtschiffe. Es geht nicht, dass auf der einen Seite lamentiert wird ueber ein Zuviel an Touristen, andererseits man aber auf fehlenden Umsatz auch ungern verzichtet.
Wenn man nicht mehr weiter weiß, dann gründet man einen Arbeitskreis!