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Vor der Mitgliederabstimmung über den Vorsitz der sozialistischen PSOE am 21. Mai zeichnen sich auf Mallorca und den Nachbarinseln klare Verhältnisse ab.

Bei der Sammlung von Unterstützerunterschriften für seine Kandidatur liegt der im Oktober gestürzte Ex-Parteichef Pedro Sánchez klar vor der umstrittenen Andalusierin Susana Díaz, die jedoch in vielen Regionen Spaniens vehement vom Parteiapparat und Alt-Politikern wie Felipe González unterstützt wird. Sánchez erhielt auf den Balearen 976 Unterschriften, Díaz nur 350. Auf den dritten Kandidaten Patxi López entfielen 450.

Spanienweit kommt Susana Díaz auf 62.617 Unterstützer, Pedro Sánchez auf die überraschend hohe Zahl von 57.369, Patxi López auf 12.000. Insgesamt hat die PSOE knapp 188.000 Mitglieder, die Mehrheit scheint sich also bereits festgelegt zu haben. Beobachter gehen bei der geheimen Urnenwahl am 21. Mai von einem relativ knappen Ergebnis aus, sehen Sánchez aber nun in der Favoritenrolle. Der rechte Parteiflügel um Díaz zweifelt allerdings noch an einem Teil der eingereichten Unterschriften.

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Díaz und ihre Gefolgsleute hatten ihren Konkurrenten in einer parteiinternen Kampfabstimmung zum Rücktritt gezwungen, um dem konservativen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy mit einem inoffiziellen Tolerierungsmodell im Stil einer großen Koalition ins Amt zu verhelfen. Sánchez will hingegen die Opposition führen. Vor seinem Sturz strebte er ein Mitte-Links-Bündnis an und versuchte mit den liberalen Ciudadanos eine Minderheitsregierung zu bilden.

Balearen-Präsidentin Francina Armengol hatte sich ursprünglich für den Basken Patxi López als Kompromisskandidaten stark gemacht. Da dieser nun chancenlos zu sein scheint, fordert sie inzwischen einen Zusammenschluss der Kandidaturen von Sánchez und López.

Am Freitag beim Besuch von Susana Díaz in Palma und Ibiza-Stadt wird Armengol nicht anwesend sein. Dagegen kam sie Ende April zu einer Versammlung von Pedro Sánchez. Das Treffen mit mehr als 500 Teilnehmern im überfüllten Saal ging mit erhobenen Fäusten und dem Singen der Internationale zu Ende.