Pedro Sánchez ist am Samstag von seinem Amt als PSOE-Chef zurückgetreten.

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Der Generalsekretär und Spitzenkandidat der sozialistischen Volkspartei PSOE, Pedro Sánchez, ist am Samstag von seinem Amt zurückgetreten. Mehr als die Hälfte der Mitglieder der Parteiführung hatten ihm zuvor den Rückhalt verweigert. Damit wird eine Lösung der Probleme bei der Regierungsfindung in Madrid wahrscheinlicher.

Sánchez hatte sich bis zum Ende gegen eine Koalition mit der konservativen Volkspartei PP vom geschäftsführenden Ministerpräsidenten Mariano Rajoy ausgesprochen und wollte stattdessen weiter versuchen, sich mit der Linkspartei Podemos und den liberalen Ciudadanos zu einigen.

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Bei den Regionalwahlen am vergangenen Sonntag im Baskenland und in Galicien hatte die PSOE deutlich an Stimmen eingebüßt, dies ging auch an der spanienweiten Parteispitze nicht spurlos vorbei. Der Rücktritt von Sánchez bedeutet einen Sieg des rechten Flügels der Partei.

Balearen-Präsidentin und PSOE-Mitglied Francina Armengol sprach sich dagegen erneut für Sánchez aus. Sie hat aus regionalpolitischen Gründen Interesse an Kooperationen mit Podemos: Sollte die PSOE in Madrid tatsächlich mit der PP koalieren, könnte Podemos auf Mallorca und seinen Nachbarinseln die bisher recht gut funktionierende Unterstützung von Armengols Minderheitsregierung aus Protest einstellen.

Bis zum 31. Oktober haben die Parteien in Madrid Zeit, sich auf einen neuen Regierunschef zu einigen. Sollte dies auch nach dem Richtungswechsel der PSOE fehlschlagen, müssen für den ersten Weihnachtstag erneut Neuwahlen ausgerufen werden. (somo)