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Aus dem Munde von Palmas konservativem Ex-Bürgermeister Mateo Isern war am Mittwochabend im Plenarsaal des Abgeordnetenhauses in Madrid ein lautes "No" zu hören. Isern ist im Mai vergangenen Jahres abgewählt worden und sitzt seit Dezember 2015 als Abgeordneter im Parlament, wo am Mittwoch Sozialisten-Chef Pedro Sánchez zur Ministerpräsidentenwahl antrat – und durchfiel. Erwartungsgemäß verweigerten die Abgeordneten der PP, zu denen auch Isern gehört, Sánchez die Zustimmung. Auch die Protestpartei Podemos stimmte mit Nein. Am Ende standen bei einer Enthaltung 130 Ja- gegen 219 Nein-Stimmen.

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Der Wahl am Mittwochabend war eine hitzige Debatte vorausgegangen, bei der Sánchez für sein Regierungsprogramm warb und vor allem eine Abkehr von der Politik der Regierung Rajoy versprach. Rajoy wiederum warf Sánchez vor, die Spanier an der Nase herumzuführen. Am Freitag soll erneut abgestimmt werden, dann genügt die einfache Mehrheit. Das Problem: Sozialisten (PSOE) und Liberale (Ciudadanos), die vor wenigen Tagen einen politischen Pakt geschlossen haben, kommen zusammen nur auf 130 von 350 Sitzen. Somit dürfte es wieder mehr Nein- als Ja-Stimmen geben.

Im neuen Parlament sitzen insgesamt acht Abgeordnete von den Balearen, die zum ersten Mal von vier verschiedenen Parteien kommen. Neben den Sozialisten (PSOE) und den Konservativen (PP) haben auch Vertreter von Podemos und den Ciudadanos (Bürger) bei den Wahlen den Sprung ins Abgeordnetenhaus geschafft. (cze)