An diesem Freitag, 8. Januar, ist es so weit: Die Balearen-Regierung will die umstrittene Urlaubersteuer in ihrer ersten Kabinettssitzung im neuen Jahr beschließen und dann im Balearen-Parlament einbringen. Der Entwurf wurde noch einmal in drei Punkten modifiziert.
Zum einen sollen jungen Familien entlastet werden: Darum wird die Steuer erst bei Urlaubern ab 16 Jahren fällig. Zunächst war angedacht gewesen, dass die Pro-Kopf-Steuer bereits für Jugendliche ab 14 Jahren gelten sollte. Mit dieser Änderung will die Regierung verhindern, dass der Trend des Familienurlaubs auf Mallorca, der in den vergangenen Jahren deutlich zugelegt hat, wieder rückläufig wird.
Zum anderen gibt es eine Neuerung für Urlauber, die länger als zehn Tage bleiben. Anders als ursprünglich angedacht, müssen sie nicht durchgängig für jede Nacht ihres Aufenthalts die vollen Abgaben zahlen. Stattdessen reduzieren sich die Kosten von der elften Übernachtung an in Folge. Ab dann muss pro Nacht nur noch die Hälfte gezahlt werden.
Die dritte Änderung sieht vor, dass die steuerliche Hochsaison erst zum 1. Mai beginnt, und nicht, wie ursprünglich gedacht, bereits zum jeweils 1. April. Diese Änderung hat zur Folge, dass Touristen in der Osterwoche stets nur die verminderte Abgabe zahlen müssen.
Die Balearen-Regierung will, wie berichtet, die geplante "Steuer für nachhaltigen Tourismus" zum 1. Mai auf Mallorca und den Schwesterinseln in Kraft setzen. Das bedeutet, dass die Übernachtungssteuer bereits für die kommende touristische Saison wirksam sein wird. Jeder Gast älter als 16 Jahre muss dann in touristischen Unterkünften je nach Jahreszeit und Kategorie bis zu zwei Euro pro Nacht an Steuern bezahlen.
Seit Monaten hatten Hoteliers, Unternehmerverbände, Gemeinden und Naturschutzorganisationen die Pläne kritisiert. 42 offizielle Einwände gingen bei der Balearen-Regierung ein.
Mallorcas Hotelverband Fehm sieht indes seine Einwände bei den erfolgten Änderungen und Modifizierungen nicht berücksichtigt. Wie die Lobby der Hoteliers am Donnerstag bekanntgab, behält sie sich Verwaltungsklagen gegen das Steuergesetz vor, sobald der definitive Text verabschiedet worden ist.
Die Verabschiedung der künftigen Steuer durch das Parlament in den kommenden Wochen gilt angesichts der Mehrheit des Linksbündnisses als sicher. Die konservative Opposition dürfte als Gegner der Steuer gegen die Verabschiedung stimmen.
Die Balearen-Regierung will die Einnahmen aus der Steuer in den Umwelt- und Landschaftsschutz, aber auch in touristische Infrastrukturen investieren. Der Haushaltsplan sieht Einnahmen von rund 50 Millionen Euro in diesem Jahr vor. (somo/as)
7 Kommentare
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Hoffentlich entscheiden sich noch mehr Mallorca Gäste so wie der Herr Schulz,dann denke ich ,wird es im Ganzen auch Ruhiger werden auf dieser schönen Insel
Tausend Dank, H. Peters, für Ihren informativen Kommentar. Diese Steuer gab es doch schon mal. Davon ist zB Son Real gekauft worden, ein wunderbares Naturschutzgebiet mit natürlich entstandenem Sand, paradiesischer Flora und Sauna, einem Dokuzentrum. Deswegen dachte ich, die Steuer sei sinnvoll? Dürfte ich Sie fragen, was Sie unter Liegenschaften verstehen? Danke nochmal!
Unsere enorm professionelle und weitsichtige Inselregierung will mehr Geld für dubiose und nicht weiter spezifizierte Kanäle. Dafür schafft sie eine Steuer für "nachhaltigen Tourismus". Soweit so gut. Diese, wie geschrieben weitsichtige Regierung, sieht sich aber leider, mangels Wissen oder zuverlässigem Personal, nicht in der Lage, diese Tröge täglicher Einnahmen, auch selbst zu leeren. Statt dessen dürfen sich, natürlich kostenlos und ohne die ansonsten im Dienstleistungssektor üblichen Provisionen, die Hotel- und Apartmentbetreiber sich um diese "Kleinigkeiten" kümmern. Armselig!Wer nun diese, ich nenne sie einmal "Touristeuer" mit einer Kurtaxe vergleicht, weiss nicht, wovon er/sie redet und vergleicht Äpfel mit Birnen, denn trotz einer Steuer für "nachhaltigen Tourismus" werden auch weiterhin z.B. keine Bürgersteige saniert, werden keine Straßenlaternen zum funktionieren gebracht, werden keine Schlaglochpisten in den Gemeinden geflickt und und und. Nein, es werden die erhofften 50.000.000,00 EUR für den Kauf von Liegenschaften, die keinerlei Erträge erwirtschaften, sondern statt dessen für die nächsten Jahre erhebliche Kosten verursachen verpulvert. Schöne neue Welt, oder einfach nur Dilettantismus der balearischen Art, der hoffentlich bald wieder in der Versenkung verschwindet?
Warum sind Umweltverbände gegen diese Steuer? Kann mich jemand aufklären? Danke!
Vielleicht ist Herr Schulz genau die Art Billigtourist, auf die Mallorca verzichten sollte.
Klar, Herr Schulz, dann ab nach Sylt mit Ihnen. Die dortigen Strandgebühren, Kurtaxe etc. können Sie sicher leisten.
Tolle Steuer dann war wohl das Jahr 2015 das letzte das ich auf Mallorca war. MfG RAlf schulz