Pünktlich zur Verabschiedung der neuen Ökosteuern auf den Balearen hat die "Bild"-Zeitung in bekannter Manier einen nicht wenig polemischen Begriff für die anstehenden Abgaben geschaffen: "Mallorca erhebt Deutschen-Steuer", titelte das Blatt am Freitag vergangener Woche.
Just am selben Tag gab das Kabinett der konservativen Regionalregierung grünes Licht für die nach eigenen Angaben als "grüne" Umweltsteuern bezeichneten Abgaben auf Mietwagen, Getränkeverpackungen und große Verkaufsflächen. Die Steuern sollen, vorbehaltlich der Zustimmung des Balearen-Parlaments, zum 1. April in Kraft treten und den Schätzungen zufolge rund 60 Millionen Euro an Einnahmen im Haushalt erbringen.
Seit Bekanntwerden der Pläne des Ministerpräsidenten José Ramón Bauzá Ende vergangenen Jahres laufen die Unternehmen Sturm gegen die sogenannten Ökosteuern. Die Mietwagen-Verleihfirmen planen gar einen Einspruch gegen die Abgabe, sobald sie vom Parlament abgesegnet ist.
"Wir werden vor Gericht ziehen", sagt Antoni Mas, Präsident des Baleval-Verbandes, in dem die größten Unternehmen organisiert sind. Kritik an dem Vorhaben kommt auch vom Verband der international tätigen Mietwagenfirmen (Aneval). Der Vorstand Estanislao de Mata (Sixt) glaubt nicht, dass Urlauber kurzfristig ihren geplanten Urlaub stornieren werden. "Aber für 2014 werden höhere Mietwagenpreise durchaus negative Auswirkungen für den Mallorca-Tourismus haben, ganz abgesehen von dem Imageschaden, den sie schon jetzt anrichten", sagte de Mata.
Das Regelwerk der Regierung "für Umweltschäden aufgrund der Benutzung von Mietwagen" sieht folgendes Besteuerungsmodell vor: Für emissionsarme Autos werden zusätzliche drei Euro pro Tag sowie ein Cent pro gefahrenem Kilometer verlangt. Schadstoffintensive Autos werden mit 7,5 Euro pro Tag samt fünf Cent pro Kilometer besteuert.
Kunden, die bereits gebucht und gezahlt haben, müssen also noch mit dem Steueraufpreis rechnen, so ihn die Verleiher nicht aus besonderer Kulanz aus eigener Tasche bezahlen, sagte de Mata.
Leo Leo Schützendorf, Inhaber von Leocars, informiert seine Kunden bereits jetzt, dass sie im Sommer mit einem Zuschlag für den Fiskus zu rechnen haben.
Die Steuer auf Getränkeverpackungen erbost unterdessen die Abfüller. Eine 1,5 Liter Wasserflasche wird mit 5,6 Cent besteuert, eine Getränkedose mit drei Cent, eine Wein- oder Bierflasche mit 3,5 Cent und ein Tetrapak Milch mit fünf Cent. Bezahlen müssen die Unternehmen, die die Waren vom Festland auf den Inseln zum Verkauf anbieten.
3 Kommentare
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Auch ich verfolge als langjähriger Mallorcaurlauber mit Interesse das Geschehen auf Mallorca. Anstelle der Ökosteuer würde eine einfache Lösung vorschlagen, die für viele Urlauber günstiger wäre und vor allem nicht zu Einbrüchen im Bereich des Mietwagensektors führen würde, und auch gleichmäßig auf alle Urlauber verteilt werden könnte. Jeder Passagier zahlt pro Ankunft und pro Abflug auf einem der balearischen Flughäfen 2,00 Euro (pro Person pro Hin- und Rückflug also 4,00 €)würde im Jahr der Regierung auf Mallorca fast das 3- fache (ca. 88 Millionen) gegenüber der jetzigen Ökosteuer einbringen. Hinzukämen noch einmal 4,00 € pro Kreuzfahrtpassagier (ca. 5 Millionen) und 2,00 € pro ankommenden und abreisenden Fährpassagiere leider keine Zahlen gefunden.
Auch ich verfolge als langjähriger Mallorcaurlauber mit Interesse das Geschehen auf Mallorca. Anstelle der Ökosteuer würde eine einfache Lösung vorschlagen, die für viele Urlauber günstiger wäre und vor allem nicht zu Einbrüchen im Bereich des Mietwagensektors führen würde, und auch gleichmäßig auf alle Urlauber verteilt werden könnte. Jeder Passagier zahlt pro Ankunft und pro Abflug auf einem der balearischen Flughäfen 2,00 Euro (pro Person pro Hin- und Rückflug also 4,00 €)würde im Jahr der Regierung auf Mallorca fast das 3- fache (ca. 88 Millionen) gegenüber der jetzigen Ökosteuer einbringen. Hinzukämen noch einmal 4,00 € pro Kreuzfahrtpassagier (ca. 5 Millionen) und 2,00 € pro ankommenden und abreisenden Fährpassagiere leider keine Zahlen gefunden.
Mit Interesse verfolge ich die verzweifelten Bemühungen auf Mallorca zusätzliche Steuern zu generieren. Deshalb verstehe ich nicht, warum man nicht endlich die Hundesteuer einführt. Damit könnten bei 100 €/Hund/anno, bei mindestens 100.000 steuerpflichtigen einheimischen Hunden auf Mallorca, jedes Jahr locker 10.000.000 € eingenommen werden. Die Touristen weiter "abzuzocken" ist ein fataler Fehler.