Wohnungsnot auf Mallorca
Trotz grassierender Wohnungsnot: Balearen-Parlament lehnt Mietpreisbremse ab
Der Gesetzesvorschlag kam von der sozialdemokratischen Opposition. Den regierenden Konservativen geht die Initiative zu weit.
Bezahlbarer Wohnraum auf Mallorca ist knapp – nicht zuletzt wegen der immer zahlreicher werdenden Ferienwohnungen. | Pilar Lozano
Palma, Mallorca26.03.25 02:22
Das Parlament der Balearen hat am Dienstag einer von der sozialdemokratischen Partei PSIB eingebrachte Gesetzesvorlage zur Begrenzung der Mietpreise eine Absage erteilt. Damit scheiterte der Vorschlag, angesichts der grassierenden Wohnungsnot die Situation in bestimmten Gebieten als "besonders angespannt" einzuordnen. 24 Abgeordnete hätten für die Initiative gestimmt, 33 dagegen, schreibt die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora".
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2 Kommentare
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"Eigentümern nicht vorschreiben, an wen sie ihre Immobilien verkauften und vermieteten". Das kann man sicherlich nicht, aber man kann es mit Abgaben/Steuern finanziell unattraktiv machen weiterhin eine Wohnung, die nur noch touristisch vermietet wird zu haben. Oder noch besser: man macht es finanziell attraktiv bestehende Ferienwohnungen wieder in dauerhafte Wohnsituationen für Einheimische zu überführen. Eine "Mindestaufenthaltsdauer" für öffentlich geförderten Wohnraum erschließt sich mir nicht denn schließlich möchte man doch Einheimischen, die ohnehin ihr ganzes Leben auf der Insel verbracht haben, wieder bezahlbaren Wohnraum ermöglichen. Ggf. wäre diese Regelung sogar kontraproduktiv für den Fall, dass Mallorquinern die aufgrund der prekären Situation kürzlich oder vor Jahren bereits aufs Festland gezogen sind durch eine solche Regelung die Rückkehr erschwert würde. Überhaupt ist das ggf. EU-rechtlich ohnehin eine fragwürdige Maßnahme.
Prohens: Man könne Eigentümern nicht vorschreiben, an wen sie ihre Immobilien verkaufen und vermieten. Das allerdings ist nur die halbe Wahrheit, denn das Mietrecht in Spanien ist drastisch und der Staat verlagert soziale Risiken auf die Vermieter, wenn Mieter die Mietzahlungen nicht mehr leisten können und damit das Mietverhältnis beinahe unkündbar wird. Welcher Vermieter halst sich gerne ein derartiges Risiko auf? Über alle Parteien hinweg Übereinstimmung: Ein zentrales Problem bleibe der massive Zuzug zahlungskräftiger ausländischer Käufer. Der starke und teils illegale Zuzug von nicht zahlungkräftiger Kundschaft, die dann illegale Baracken- und Zeltsiedlungen eröffnet, wurde allerdings nicht thematisiert. Da sollte aber auch einmal dringend debattiert werden, wie man dieses Ärgernis in den Griff bekommen könnte.